Zwei Kunstwerke am Dom zu Münster erinnern an Missbrauchsopfer

"Schmutz und das Blut der Kinder"

Rost, der symbolisch für das Blut missbrauchter Kinder steht und ein mahnender Mühlstein mit Bibelspruch. Mit diesen zwei Werken machen Künstler am Dom zu Münster auf das Leid sexuell missbrauchter Kinder aufmerksam.

Mühlstein gegen Gewalt und sexuellen Missbrauch  / © Anna Mertens (KNA)
Mühlstein gegen Gewalt und sexuellen Missbrauch / © Anna Mertens ( KNA )

Zwei Kunstwerke am Dom zu Münster sollen auf das Leid sexuell missbrauchter Kinder und Jugendlicher aufmerksam machen. Auf der Rückseite der Kathedrale stellte die Initiative gegen Gewalt und sexuellen Missbrauch am Mittwoch den "Mahnenden Mühlstein" des Bildhauers Bruno Johannes Harich auf. Zudem wurde im Kreuzgang die Plastik "Der Fluch" installiert, deren Idee auf den Künstler Stephan Balkenhol zurückgeht. Die Werke werden für rund einen Monat gezeigt.

Mühlstein mit Bibelzitat

Der Mühlstein trägt das Bibelzitat: "Wer aber einem von diesen Kleinen, die an mich glauben, Ärgernis gibt, dem wäre es besser, wenn ihm ein Mühlstein an den Hals gehängt und er in die Tiefe des Meeres versenkt würde." Der Spruch sei eine Warnung an Missbrauchtäter, erläuterte der Vorsitzende der Initiative, Johannes Heibel. Ähnlich äußerte sich der emeritierte Münsteraner Weihbischof Dieter Geerlings: Die Mahnung sei "notwendig, gerade für uns in der katholischen Kirche".

Auch die im Gießverfahren aus rostendem Eisen hergestellte Plastik "Der Fluch" solle auf das Leid von Missbrauchsopfern aufmerksam machen, so die Organisatoren. "Der Rost steht symbolisch für Schmutz und das Blut der Kinder", so Heibel. Die Opfer fühlten "sich schuldig, schmutzig und mit einem Makel behaftet. Es ist wie ein schlimmer Fluch, der auf ihnen lastet."

Münster soll nach den Angaben die letzte Station auf dem Weg des Mühlsteins sein, der in den vergangenen zehn Jahren schon an vielen anderen Orten in Deutschland Station machte. Im kommenden Jahr würde Heibel den Stein gerne Papst Franziskus zum Geschenk machen, damit dieser ihn im Vatikan präsentieren könne, erklärte er.


Quelle:
KNA