Hildesheims künftiger Bischof Wilmer legt Treueid ab

"Partner in vielen Fragen"

Geweiht wird der künftige Hildesheimer Bischof Heiner Wilmer erst Anfang September. Am Donnerstag legte er vor Niedersachsens Ministerpräsident Stephan Weil seinen Treueeid ab. Weil sprach von "guter Zusammenarbeit" mit einem "wichtigen Partner".

Vereidigung des neuen Hildesheimer Bischofs Wilmer  / © Holger Hollemann (dpa)
Vereidigung des neuen Hildesheimer Bischofs Wilmer / © Holger Hollemann ( dpa )

Der 57-Jährige Wilmer, bisher Generaloberer der Ordensgemeinschaft der Dehonianer, war am 6. April von Papst Franziskus zum Bischof von Hildesheim ernannt worden. Seine Weihe findet am 1. September im Hildesheimer Dom statt.

Ministerpräsident Weil nannte in seiner Ansprache die katholische Kirche einen "wichtigen Partner in ganz vielen Fragen", etwa bei der Flüchtlingsaufnahme. Das Bistum Hildesheim sei das größte in Niedersachsen; deshalb habe das Land großes Interesse an einem guten Verhältnis. "Ich freue mich, dass mit Pater Wilmer jetzt ein neuer Bischof vor seiner Weihe steht, und ich gehe davon aus, dass wir die gute Zusammenarbeit aus den vergangenen Jahren mit Bischof Norbert Trelle mit Pater Wilmer sehr gut fortsetzen können."

Schaden verhüten

Der Treueid vor dem Ministerpräsidenten geht zurück auf das Reichskonkordat zwischen dem Deutschen Reich und dem Heiligen Stuhl vom 12. September 1933. Wilmer sprach die Worte: "Ich schwöre und verspreche, die verfassungsmäßig gebildeten Regierungen zu achten und von meinem Klerus achten zu lassen. In der pflichtmäßigen Sorge um das Wohl und das Interesse des deutschen Staatswesens werde ich in Ausübung des mir übertragenen geistlichen Amtes jeden Schaden zu verhüten trachten, der es bedrohen könnte."

Das Bistum Hildesheim erstreckt sich über weite Teile von Niedersachsen und über den Norden Bremens. Bremen allerdings hatte im Bremischen Konkordat vom 21. November 2003 auf den Treueid eines neuen Bischofs verzichtet.

Wilmer wird 71. Bischof

An der Veranstaltung im Gästehaus der Landesregierung nahmen von Landesseite auch Kultusminister Grant Hendrik Tonne (SPD) und Finanzminister Reinhold Hilbers (CDU) teil. Das Bistum Hildesheim war durch den Diözesanadministrator, Weihbischof Nikolaus Schwerdtfeger, und Weihbischof Heinz-Günter Bongartz vertreten. Mit dabei waren auch die Leiter der Katholischen Büros in Hannover und Bremen, Felix Bernard und Propst Martin Schomaker.

Zur Diözese Hildesheim zählen rund 610.000 Katholiken im östlichen Niedersachsen und im Norden Bremens. Das Bistum reicht von der Nordseeküste bis zu den südlichen Ausläufern des Harzes bei Göttingen und Duderstadt. Es zählt 119 Kirchengemeinden in 17 Dekanaten. Heiner Wilmer wird der 71. Bischof des Bistums.


Quelle:
KNA