Paderborner Dom bietet Zuhause für Tiere

Lebensraum Kirche

Mit seiner Höhe von 93 Metern überragt der mächtige Turm des Paderborner Doms die Innenstadt. Wer den Turm nicht nur von weitem sieht, findet allerhand Leben am Gemäuer, ob Falkenfamilien, Bienen oder Fledermäuse.

Der Paderborner Dom ist ein Zuhause für verschiedene Tiere geworden / © Bernd Thissen (dpa)
Der Paderborner Dom ist ein Zuhause für verschiedene Tiere geworden / © Bernd Thissen ( dpa )

Der Paderborner Dom ist ein Zuhause für verschiedene Tiere geworden. So brütet seit etlichen Jahren ein Falkenpaar am Turm der Kirche, wie das Erzbistum Paderborn am Dienstag mitteilte. Fünf Bienenvölker befänden sich im Bereich des Doms, außerdem nutzten Fledermäuse die Kirche als Sommerquartier. Der Paderborner Dom sei ein "Gotteshaus mit eigenem Ökosystem", erklärte das Erzbistum anlässlich des Jubiläumsjahr der Domweihe vor 950 Jahren.

"Als wir bemerkt haben, dass Falken am Domturm nisten und vermehrt Bienen umherschwirrten, waren wir sehr glücklich darüber, dass sich Tiere unsere Bischofskirche als Heimat und Zuhause auserwählt haben", sagte Dompropst Monsignore Joachim Göbel. "Bei den derzeitigen Baumaßnahmen achten wir nicht nur besonders darauf, dass wir die Tiere nicht stören, vielmehr planen wir bewusst Maßnahmen zum Wohl der Tiere mit ein." Als Kirche trage man den "biblischen Auftrag an den Menschen, die Schöpfung zu bewahren und zu behüten".

Jungtiere werden großgezogen

Das Turmfalken-Paar, das an der Südseite des Doms nistet, hat nach Angaben des Erzbistums im vergangenen Jahr vier Jungtiere groß gezogen. Um die Vögel beim Brüten nicht zu stören, wurde der Turm bei den Bauarbeiten zunächst nur von drei Seiten eingerüstet. Geplant ist zudem, dass die oberen Gesimse am Domturm nicht abgedeckt werden, da junge Wanderfalken diese Vorsprünge für erste Sprungübungen nutzen. Außerdem werde überlegt, eine Webcam einzubauen, um die Falken besser beobachten zu können, erklärte das Erzbistum.

Zudem fänden Fledermäuse im Domturm ideale Aufzuchtbedingungen, da sie einen unbeleuchteten Raum mit unbehandeltem Holz benötigten, hieß es. Denn sowohl die Weibchen als auch die Jungen krallten sich von Geburt an kopfüber in das Holz. Mittlerweile haben den Angaben nach außerdem fünf Honigbienen-Völker am Dom ein Zuhause gefunden. "Langfristig ist es aber durchaus vorstellbar, dass wir bis zu 25 Bienen-Völker im Gebiet des Domes ansiedeln", berichtete Imker Thomas Rikus. Die Bienenstöcke stünden geschützt, die Bienen hätten eine freie Flugbahn.


Quelle:
epd