Der zukünftige Bischof von Hildesheim, Pater Heiner Wilmer, will sein neues Amt mit "norddeutscher Gelassenheit" angehen. "Ich freue mich, in meiner angestammten Heimat das Evangelium zu verkünden", sagte der gebürtige Niedersachse am Montag bei seinem ersten Besuch nach seiner Ernennung in Hildesheim. Dort feierte er am Mittag eine Andacht mit mehreren Hundert Gläubigen und stellte sich anschließend der Presse vor.
Wilmer kündigte an, noch vor seiner Bischofsweihe auf Wallfahrt mit Jugendlichen aus seiner neuen Diözese zu gehen. Er wolle sich von den Ideen der jungen Leute leiten lassen: "Ich möchte, dass sie meine Lehrer werden und mir sagen, wie es zukünftig im Bistum weitergehen soll." Als Bischof sehe er sich als Teil eines Teams: "Ich will nicht alleine antreten, sondern als einer von vielen." Die Verwaltungsarbeit, die auf ihn zukomme, mache ihm keine Angst.
Kostprobe auf Plattdeutsch
Schwerpunkt seiner Arbeit sollten aber die Seelsorge und die Menschen sein. Wilmer präsentierte sich den Journalisten als bodenständig, verwies auf seine Verbundenheit zu seiner niedersächsischen Heimat und gab auch eine Kostprobe seiner Plattdeutsch-Kenntnisse.
Die Gläubigen im Hildesheimer Dom begrüßten ihren neuen Bischof mit Applaus. "Wir freuen uns, dass Sie Ihre bischöfliche Aufgabe mit Schmackes, Zuversicht und Gottvertrauen angehen wollen", sagte Weihbischof Heinz-Günter Bongartz. Er dankte Wilmer auch für sein aufrichtiges Ringen um eine gute Entscheidung.
Amtseinführung am 1. September
Wilmer war am 6. April von Papst Franziskus zum neuen Bischof von Hildesheim ernannt worden. Der 57-Jährige stammt aus Schapen im Emsland, hat mehrere Auslandseinsätze hinter sich und war zuletzt in Rom Generaloberer des Ordens der Dehonianer, die auch als Herz-Jesu-Priester bekannt sind. Er folgt Bischof Norbert Trelle (75) nach, der am 9. September 2017 in den Ruhestand getreten war. Wilmers Bischofsweihe und Amtseinführung sollen am 1. September stattfinden.
Sein Weihespruch stammt aus dem zweiten Korintherbrief: "Wir sind nicht Herren Eures Glaubens, sondern Gehilfen zu Eurer Freude."
