Kommunionstreit: Deutsche Bischöfe zu Gesprächen im Vatikan

Klärungsbedarf

Mehrere deutsche Bischöfe haben sich im Vatikan getroffen, um einen Dissens über die Öffnung der Kommunion beizulegen. Einzelheiten zu den Inhalten der Beratungen nannte deren Sprecher Matthias Kopp bislang nicht.

Im Gespräch: Kardinal Woelki und Kardinal Marx (r.) / © Arne Dedert (dpa)
Im Gespräch: Kardinal Woelki und Kardinal Marx (r.) / © Arne Dedert ( dpa )

Im Streit über die Öffnung der Kommunion für evangelische Ehepartner haben deutsche katholische Bischöfe und Kardinäle am Donnerstag in Rom Gespräche mit hochrangigen Vertretern des Vatikan geführt. Das teilte die Deutsche Bischofskonferenz mit.

Einzelheiten zu den Inhalten der Beratungen nannte deren Sprecher Matthias Kopp nicht. Der Vorsitzende der Bischofskonferenz, Kardinal Reinhard Marx, traf sich gemeinsam mit Kritikern der von ihm vertretenen neuen Regelung zur Kommunion mit Vertretern der Glaubenskongregation sowie der päpstlichen Räte für die Einheit der Christen und die Gesetzestexte.

Sicht der Unterzeichner

Unter den deutschen Bischöfen gibt es Dissens über die Öffnung der Kommunion. Einen Entwurfstext für die eine Handreichung, die den Empfang der Kommunion für nichtkatholische Ehepartner regeln soll, hat die Deutsche Bischofskonferenz auf ihrer letzten Frühjahrsvollversammlung mit Mehrheit verabschiedet. Sieben Bischöfe, darunter auch der Kölner Kardinal Rainer Maria Woelki, haben jedoch Zweifel, ob der vorgelegte Lösungsentwurf mit dem Glauben und der Einheit der Kirche vereinbar sei, und einen Brief nach Rom geschrieben. "Das Ziel in einer so zentralen Frage des Glaubens und der Einheit der Kirche muss es aus Sicht der Unterzeichner sein, nationale Sonderwege zu vermeiden", hieß es in einer Erklärung des Erzbistums Köln zu dem Brief.

Ein Treffen der Delegation, der Marx und Woelki angehören, mit Papst Franziskus im Rom war für Donnerstag nicht geplant. Zu der Gruppe gehören den Angaben zufolge auch die Bischöfe Felix Genn (Münster), Karl-Heinz Wiesemann (Speyer), Rudolf Voderholzer (Regensburg) und Gerhard Feige (Magdeburg). Sie wollten mit dem Präfekten der Glaubenskongregation, Erzbischof Luis Francisco Ladaria Ferrer, dem Präsidenten des Einheitsrats, Kardinal Kurt Koch, und dem Untersekretär des Rats für die Gesetzestexte, Markus Graulich, Gespräche führen.


Quelle:
epd , DR