Tag der offenen Klöster in Deutschland

"Gut. Wir sind da."

Am Samstag laden die Ordensgemeinschaften in Deutschland zum Tag der offenen Klöster ein. Eine Möglichkeit, das vielfältige Ordensleben kennenzulernen, meint Arnulf Salmen von der Deutschen Ordensobernkonferenz.

Die Benediktinerabtei Königsmünster in Meschede / © Gerd Vieler (KNA)
Die Benediktinerabtei Königsmünster in Meschede / © Gerd Vieler ( KNA )

DOMRADIO.DE: Im Orden zu leben, das ist eine besondere Lebensform. Oft stellt man sich vor, das heißt, den ganzen Tag beten. Doch Ordensleben ist vielfältiger – erzählen Sie uns davon!

Arnulf Salmen (Leiter der Presse- und Öffentlichkeitsarbeit der Deutschen Ordensobernkonferenz): Ordensleben ist sehr vielfältig, neben dem Beten, das für die Ordensgemeinschaften fester Bestandteil ihres Tagesrhythmusses ist, sind Ordensleute in ganz unterschiedlichen Berufen tätig. Sei es in der Schule, sei es im sozialkaritativen Bereich, natürlich in der Seelsorge, in der Jugendarbeit, an der Universität. Und dazu gehört natürlich das geistliche Leben fest zu den Tagesabläufen.

DOMRADIO.DE: Was ist Ziel des Tags der offenen Klöster?

Salmen: Wir haben gesagt, wir möchten zu einem Fest der Begegnung einladen. Nach dem ersten Tag der offenen Klöster im Jahr 2014 haben viele Ordensleute gesagt, das war so eine positive Erfahrung, mit den Menschen zusammenzukommen und unsere Türen zu öffnen, um sich einfach kennenzulernen, dass wir das jetzt zum zweiten Mal machen. Und die Ordensleute laden einfach dazu ein, dass man sich begegnen kann – dort, wo Klöster seit langer Zeit stehen und auch zum Stadt- und Ortsbild gehören, man aber nicht so wirklich weiß, was verbirgt sich dort hinter den Mauern – da hat man jetzt die Gelegenheit einfach mal reinzuschauen und vor allen Dingen die Menschen kennenzulernen.

DOMRADIO.DE: Es gibt Gespräche, was zu Essen. Was gibt es noch?

Salmen: Die Ordensgemeinschaften gestalten ihr Programm an dem Tag selbst, es ist auch unterschiedlich, wann die Pforten geöffnet werden. Vielfach sind es Führungen in die Bereiche, die sonst nicht zugänglich sind. Vor allem aber haben die Ordensfrauen und -männer eben für Gespräche Zeit und stehen zur Begegnung zu Verfügung. Die Ordensleute berichten über ihre spezifischen Tätigkeiten. So können zum Beispiel die Steyler Missionare in Sankt Augustin über ihre internationale Arbeit berichten.

DOMRADIO.DE: Auch wenn die Programme unterschiedlich gewählt sind, sie haben dann doch eins gemeinsam: das Motto "Gut. Wir sind da." Warum dieses Motto?

Salmen: Es ging uns einfach darum, zu sagen: Wir sind hier an diesem Ort. Und auch wenn einige Ordensleute vielleicht schon älter sind, sind wir da und wir prägen diesen Ort. Und dieses Hiersein und dieses Mitgestalten der Gesellschaft soll an diesem Tag zum Thema gemacht werden. Das soll in dieser Begegnung, die an dem Tag möglich ist, deutlich werden. 

DOMRADIO.DE: Unsere Klöster sind oft geschichtsträchtige Räume, erfahren Besucher auch was über die Gebäude?

Salmen: Das ist häufig der Fall, ist aber auch von Ort zu Ort unterschiedlich. Wir haben Ordensgemeinschaften, die keine spektakulären Räume besitzen, die leben ganz unscheinbar, aber die sind als Menschen vor Ort. An anderen Orten ist die Architektur imposant, dort stehen die Räumlichkeiten dann auch stärker im Vordergrund. In der Regel verweisen sie aber auf etwas, das jenseits liegt und größer ist als die Architektur, nämlich auf Christus und das religiöse Leben, das hier stattfindet.

Das Gespräch führte Dagmar Peters.


Quelle:
DR