Hannover: Kita-Chor singt für Basilika Sankt Clemens

Geburtstagslieder für die "300-jährige Oma"

Die Basilika Sankt Clemens in Hannover feiert in diesem Jahr ihr 300- jähriges Bestehen. Einer der Festprogrammpunkte: Ein Geburtstagsständchen des "Kita-Chores der vielen Stimmen" - mit rund 700 kleinen Sängerinnen und Sängern.

Basilika Sankt Clemens in Hannover / © Rüdiger Wala (bihi)
Basilika Sankt Clemens in Hannover / © Rüdiger Wala ( bihi )

DOMRADIO.DE: Warum kommt so ein gesangsstarker Chor zu Ihnen zu Besuch?  

Charlotte Jarosch von Schweder (Koordinatorin für das Jubiläum der Basilika Sankt Clemens): Der Hintergrund ist, dass die Basilika Sankt Clemens hier in Hannover und Region die katholische Mutterkirche ist. Sie feiert dieses Jahr 300-jähriges Bestehen. Da zu unserem katholischen Gesamtverband 43 katholische Kitas gehören, kam die Idee auf, zum Jubiläum ein Kita-Projekt zu starten und damit der "300-jährigen Oma" - wie sie liebevoll von den Kindern genannt wird - ein Geburtstagsständchen zu singen. Das zieht sich hier so durch, dass die Kinder immer sagen: " Die Omma wird 300!"

DOMRADIO.DE: Singen sie dann "Happy Birthday liebe Oma"?

Jarosch von Schweder: Nein, das werden sie nicht singen, sondern es gibt Kita-Kinderliteratur. Lieder wie "Einfach spitze, dass du da bist" und "Laudato Si" werden natürlich angestimmt. Da werden wir alle animieren mitzusingen. Außerdem gibt es noch das "Kindermutmachlied". Insgesamt sind es Lieder, die auch für die Kinder sehr wichtig sind. 

DOMRADIO.DE: 700 Kinder zu einem Chor zusammenzubekommen ist sicher gar nicht einfach. Wie setzt sich der Chor zusammen? 

Jarosch von Schweder: Einfach war das nicht! Aber das Engagement war wahnsinnig groß. Wir haben viele Kooperationspartner, z.B. den Caritasgesamtverband, die Propstei oder einen Sponsor von Hannover 96. Außerdem waren die Erzieher Feuer und Flamme, das zu tun. Wir haben eine Umfrage gestartet, und 36 von 43 Kitas haben gesagt: Wir beteiligen uns!

Jetzt ist es natürlich zeitlich schwierig, immer mit allen Kindern zu proben. Deswegen haben wir uns eine erfahrene Musikpädagogin geholt, die im Vorfeld Erzieher musikalisch unterstützt und trainiert hat. Die konnten dann unabhängig voneinander in ihre Gruppen gehen und die Lieder üben. Das heißt, die Kinder werden nun zum ersten Mal alle zusammen singen. Das ist aufregend und wir sind auch sehr gespannt. 

DOMRADIO.DE: Welche Bedeutung hat die Basilika Sankt Clemens in der Region Hannover? 

Jarosch von Schweder: Die Basilika ist die Mutterkirche der Katholiken in Hannover und der Region und ist auch Heimat für Katholiken aus aller Welt. Wir Katholiken leben hier ja seit 300 Jahren in einer Diaspora und nicht in einem Monopol, wo man diktieren kann. Dadurch ist die Basilika ein Ort der Integration und der Internationalität und steht für lebendige Ökumene. Es wird immer ein offener Dialog mit der Stadt, mit der Politik und auch mit allen Religionen geführt. 

DOMRADIO.DE: Jetzt feiern sie 300 Jahre Kirchweih. Der Kita-Chor mit 700 Kindern ist nur eine Aktion. Was steht noch alles an?

Jarosch von Schweder: Für mich persönlich, als Organisatorin dieses riesigen Jahresprojekts, ist es schwer zu sagen, was die Highlights sind. Wir haben viele kleine, mittlere und große Aktionen, denn wir haben viele Kooperationspartner. Es gibt neben den Gottesdiensten viel Kunst, Kultur, Musik, Straßenfeste und natürlich die normalen liturgischen Festlichkeiten.

Wir haben den Knabenchor Hannover mit einem großen Konzert bei uns, den Mädchenchor Hannover ebenfalls und wir haben noch dazu eine Kooperation mit der Musikhochschule. Außerdem arbeiten wir mit der philosophischen Universität zusammen, es wird Vorträge der katholischen Erwachsenenbildung geben und eine Ausstellung im historischen Museum über "Katholisch in Hannover". Darin sieht man, was das Besondere daran ist, in Hannover katholisch zu sein, sowohl in der Geschichte als auch heute. Es ist wahnsinnig viel los und es lohnt sich, das Programm mal anzuschauen.


Charlotte Jarosch von Schweder / © Rüdiger Wala (bihi)
Charlotte Jarosch von Schweder / © Rüdiger Wala ( bihi )
Quelle:
DR