BND will Funkanlage noch vor Ostern aus Frauenkirche entfernen

"Zum Abhören ungeeignet"

Der Bundesnachrichtendienst will seine Anlage aus dem Nordturm des Münchner Liebfrauendoms noch vor Ostern entfernen. Es handle sich bei der Einrichtung um einen "Repeater", der schon seit 2011 nicht mehr genutzt werde.

Siegel des Bundesnachrichtendienstes / © Michael Kappeler (dpa)
Siegel des Bundesnachrichtendienstes / © Michael Kappeler ( dpa )

Das teilte ein Sprecher der Bundesbehörde in Berlin der Katholischen Nachrichten-Agentur (KNA) am Freitag mit. Der genaue Zeitpunkt der Entfernung werde mit Domdekan Lorenz Wolf als dem zuständigen Hausherrn abgestimmt.

Die Anlage sei "zu keiner Zeit geeignet" gewesen, fremde Funkverkehre abzuhören, heißt es in einer am selben Tag vom BND verbreiteten Pressemitteilung. Sie habe nur zur internen Kommunikation gedient und die Reichweite der genutzten Funkstrecken erhöht.

Öffentlichkeit reagierte empört

Vor einer Woche hatte das Magazin "Der Spiegel" über die bis dahin nicht öffentlich bekannte Funkanlage berichtet. Die Meldung hatte im In- und Ausland Aufsehen erregt. Gläubige und Teile der Münchner Öffentlichkeit reagierten mit Empörung.

Kirchenvertreter konnten zunächst nur die Existenz einer solchen Anlage bestätigen, nicht aber, wozu sie diene und seit wann sie sich in dem Turm befinde. Dazu lägen keine Unterlagen vor, hieß es.

Geheimdienstexperten vermuten, dass die Anlage vor 1989 installiert wurde. Sie soll unter anderem auch der Überwachung von eigenen Mitarbeitern des BND gedient haben, die als Doppelagenten verdächtigt wurden.


Quelle:
KNA