Weihbischof Boom leitet vorübergehend Bistum Würzburg

Vertretung von Bischof Hofmann

Nach dem Rücktritt von Bischof Hofmann ist das Bischofsamt im Bistum Würzburg vakant. Bis zur Amtsübernahme eines neuen Bischofs wird der 69-jährige Weihbischof Ulrich Boom die fränkische Diözese leiten. 

Ulrich Boom (r.), Weihbischof in Würzburg / © Harald Oppitz (KNA)
Ulrich Boom (r.), Weihbischof in Würzburg / © Harald Oppitz ( KNA )

Das Domkapitel wählte Boom zum sogenannten Diözesanadministrator, wie die Pressestelle des Bistums mitteilte. Der Weihbischof ist auch Dompropst. 

Ohne Bestätigung von Rom

Zum Ständigen Vertreter des Diözesanadministrators bestellte Boom, der am Montag 70 Jahre alt wird, den bisherigen Generalvikar Thomas Keßler (62). Das Bischofsamt erlosch mit der Annahme des Rücktritts von Bischof Friedhelm Hofmann am vergangenen Montag.

Die Wahl des Übergangsleiters der Diözese erfordert keine Bestätigung von Rom.

Vom Bauzeichner zum Weihbischof

Der aus dem Münsterland stammende Boom holte sein Abitur nach einer Ausbildung als Bauzeichner nach. Danach studierte er Theologie und Kunstgeschichte in München und Würzburg.

Die Priesterweihe empfing Boom 1984 in Würzburg. Papst Benedikt XVI. ernannte ihn 2008 zum dortigen Weihbischof.

"Mutig-Preis für Störung von NPD-Demo

Bundesweit bekannt wurde Boom zwei Jahre zuvor, als er als Pfarrer von Miltenberg die Glocken der Jakobuskirche läuten ließ und damit die Kundgebung einer NPD-Jugendorganisation verhinderte.

Dafür erhielt er 2006 den Aschaffenburger «Mutig-Preis».


Quelle:
KNA