Würzburger Bischof Friedhelm Hofmann im Ruhestand

Ein Kölner in Unterfranken

Papst Franziskus hat den Rücktritt des Würzburger Bischofs Friedhelm Hofmann angenommen. Das wurde an diesem Montag offizell verkündet. Hofmann war 13 Jahre Bischof von Würzburg und zuvor zwölf Jahre Weihbischof in Köln.

Vollmond hinter dem Würzburger Dom / © Karl-Josef Hildenbrand (dpa)
Vollmond hinter dem Würzburger Dom / © Karl-Josef Hildenbrand ( dpa )

Am Sonntag noch beging Hofmann sein silbernes Bischofsjubiläum. Im Rahmen eines Festgottesdienstes im Würzburger Dom gab der Apostolische Nuntius in Deutschland, Erzbischof Nikola Eterovic, bekannt, dass Papst Franziskus den altersbedingten Amtsverzicht von Hofmann angenommen habe. Hofmann war im Mai 75 Jahre alt geworden und hatte damals dem Papst seinen Rücktritt angeboten.

Das Würzburger Domkapitel wird am Donnerstag für die kommissarische Verwaltung des Bistums in der bischofslosen Zeit einen Diözesanadministrator wählen. Bis dahin führt Weihbischof Ulrich Boom (69) die Geschäfte. Mit dem Rücktritt des Bischofs erlischt zugleich das Amt von Generalvikar Thomas Keßler.

Vorsitzender der Liturgiekommission der DBK

Hofmann, der als einer von vier Söhnen einer katholischen Mutter und eines evangelischen Vaters geboren wurde, wurde 1969 zum Priester geweiht. Neben Theologie und Philosophie studierte er auch Kunstgeschichte. Seine Promotion schrieb er über "Zeitgenössische Darstellungen der Apokalypse-Motive im Kirchbau seit 1945". In der Deutschen Bischofskonferenz ist er Vorsitzender der Liturgiekommission sowie Mitglied in der Kommission für Wissenschaft und Kultur.

Außerdem verantwortete er das neue Gebets- und Gesangbuch "Gotteslob", das vor drei Jahren eingeführt wurde. In seiner Amtszeit bildete der Bischof aus den 610 Pfarreien und Kuratien des Bistums Würzburg 167 Pfarreiengemeinschaften und zehn Großpfarreien.

Außerdem stieß er eine Debatte um eine weitere Reform der Seelsorgestrukturen an. 2012 besiegelte er die Partnerschaft mit dem brasilianischen Amazonas-Bistum Obidos. Hofmann war zudem Ideengeber für ein bundesweites Kunstprojekt zum Jubiläum "50 Jahre Zweites Vatikanisches Konzil". Ebenfalls in seiner Amtszeit wurden zwei NS-Verfolgte als Märtyrer seliggesprochen, 2011 der Priester Georg Häfner und 2016 der Mariannhillerpater Engelmar Unzeitig.

Grußworte aus Kirche und Politik

In Grußworten würdigten der Papst sowie Vertreter aus Kirche und Politik Hofmann. Er habe die Hirten- und Vateraufgabe mit großer Frömmigkeit, Liebenswürdigkeit, Eifer und in beständiger Treue zum Lehramt ausgeübt, schrieb der Papst in einem Grußwort.

Der Vorsitzende der Deutschen Bischofskonferenz, Kardinal Reinhard Marx, erinnerte an Hofmanns Engagement für moderne Kunst sowie an die Neuausgabe des Gotteslobs. Er habe hier mit Klugheit mit römischen Instanzen verhandelt. Auch zum neuen Motu Proprio zur Übersetzung liturgischer Texte in die Landessprachen "haben manche Stimmen aus Deutschland, zu denen Du gehört hast, beigetragen".

Bayerns Landtagspräsidentin Barbara Stamm (CSU) sagte, Hofmanns Engagement habe sich nie allein im Mahnen erschöpft. Er habe auch immer beherzt angepackt, besonders als viele Flüchtlinge nach Deutschland gekommen seien. Hofmann habe die Kirche immer in der Verpflichtung gesehen, sich politisch zu äußern.

Dies sei stets eine Herausforderung für Politiker gewesen, so Stamm. Der Bischof habe aber "weniger über die Medien kommuniziert, sondern vielmehr das unmittelbare, lösungsorientierte und deshalb hilfreiche Gespräch gesucht".


Der Würzburger Bischof Friedhelm Hofmann beim Diözesanempfang im Januar 2017 / © Nicolas Armer (dpa)
Der Würzburger Bischof Friedhelm Hofmann beim Diözesanempfang im Januar 2017 / © Nicolas Armer ( dpa )
Quelle:
KNA