Rücktrittsgesuch angenommen

Vakanz im Bistum Hildesheim

Hildesheims Bischof Norbert Trelle ist im Ruhestand. Papst Franziskus hat das altersbedingt vorgebrachte Rücktrittsgesuch angenommen. Das Bistum Hildesheim ist ab jetzt vakant und braucht einen neuen Bischof.

Hildesheims Bischof Trelle (dpa)
Hildesheims Bischof Trelle / ( dpa )

Trelle hatte am 5. September die Altersgrenze von 75 Jahren erreicht, bei der Bischöfe dem Papst laut Kirchenrecht ihren Amtsverzicht anbieten müssen. Nach dem Gottesdienst feierten Trelle und seine Zwillingsschwester Gisela mit einem von mehreren hundert Menschen besuchten Fest auf dem Domhof. Zu den Gästen zählten auch Niedersachsens Ministerpräsident Stephan Weil (SPD) und Landtagspräsident Bernd Busemann (CDU).

Heße würdigt Bischof Trelle

In seiner Festpredigt würdigte der Hamburger Erzbischof Stefan Heße Trelle als "sehr bodenständigen, normalen Bischof, dem die Mitra nicht zu Kopf gestiegen ist." Er sei ein normaler Mensch, "weil er immer wieder am rechten Ort war, auf den Bauplätzen von Welt, Mensch und Kirche." Heße bezeichnete in seiner Predigt die Kirche als "Baustelle", die "bei laufendem Betrieb" stattfinde. "Wir können uns nicht den Luxus erlauben, den Laden erstmal abzuschließen und dicht zu machen, dann zu bauen und dann eine tolle Eröffnungsfete zu veranstalten." Die schöne Seite am Bauen sei aber, "dass wir etwas entwickeln und gestalten dürfen", sagte Heße. "Dass wir unsere Gedanken in diese große Gebäude der Kirche einbringen dürfen."

Hildesheim ab jetzt vakant

Mit Annahme des Rücktritts ist Trelles Amtszeit sofort beendet. Auch Generalvikar Heinz-Günter Bongartz ist damit nicht mehr im Amt. Das Domkapitel muss nun innerhalb von acht Tagen einen Diözesanadministrator wählen, der das Bistum bis zur Neubesetzung des Bischofsstuhls übergangsweise verwaltet. Er hat die Rechte und Pflichten eines Diözesanbischofs, darf aber keine Entscheidungen grundsätzlicher Art treffen, die einen neuen Bischof langfristig binden würden.

11 Jahre Bischof von Hildesheim

Trelle wurde am 5. September 1942 als Sohn eines Architekten in Kassel geboren. Die Familie zog 1958 nach Bonn. Dort und in Innsbruck studierte Trelle Theologie. 1968 empfing er im Kölner Dom die Priesterweihe und wirkte unter anderem als Pfarrer in Wuppertal. 1992 wurde er Weihbischof im Erzbistum Köln, seit 2006 ist er Bischof von Hildesheim. Seit 2011 war er stellvertretender Vorsitzender der Deutschen Bischofskonferenz.

Der Weg bis zum Nachfolger

Einen neuen Bischof erhält das Erzbistum nach den Vorgaben des Preußenkonkordats von 1929. Danach machen das Domkapitel, die Bischöfe der Diözesen auf dem Gebiet des ehemaligen Preußen und der Nuntius zunächst jeweils Vorschläge. Diese erhält die Bischofskongregation in Rom. Das Gremium stellt aus allen Namen für den Papst eine Dreierliste zusammen. Franziskus kann dann die Namen akzeptieren oder durch andere ersetzen. Hat der Papst seine Dreierliste festgelegt, gelangt diese an das Domkapitel. Dieses wählt aus den drei Kandidaten den neuen Bischof. Stimmt der Kandidat zu, teilt das Domkapitel das Ergebnis der niedersächsischen Landesregierung und dem Papst mit. Ihm ist die Ernennung vorbehalten.


Papst Franziskus nimmt Rücktritt von Bischof Trelle an / © Romano Siciliani (KNA)
Papst Franziskus nimmt Rücktritt von Bischof Trelle an / © Romano Siciliani ( KNA )
Quelle:
KNA