Mehrere Kirchen in Kiel vor der Schließung

Erneuerungsprozess

Mehreren katholischen Kirchen in der schleswig-holsteinischen Landeshauptstadt Kiel droht das Aus. Das Erzbistum Hamburg bestätigte Pläne, nach denen derzeit nur vier von elf kirchlichen Standorten garantiert erhalten bleiben können.

Kirchturmspitze / © Felix Kästle (dpa)
Kirchturmspitze / © Felix Kästle ( dpa )

Wie es mit den übrigen Immobilien weiter geht, sei noch unklar. Dazu würden derzeit Gespräche geführt.

Bestehenbleiben sollen demnach die Kirchen Sankt Birgitta in Mettenhof, Sankt Heinrich am Blücherplatz, Sankt Joseph in Ellerbek und Sankt Nikolaus in Kiel-Mitte. Ungewiss sei dagegen die Zukunft der Gotteshäuser Dreieinigkeit in Pries, Heilig Kreuz in Elmschenhagen, Stella Maris in Heikendorf, Sankt Ansgar in Schönberg und Sankt Bonifatius in Kronshagen sowie des Gemeindehauses Christ-König in Neumühlen-Dietrichsdorf. Die Liebfrauen-Kirche befindet sich in Besitz des Erzbistums und unterliegt daher gesonderten Planungen.

Kooperation mit evangelischen Gemeinden denkbar

Für Sankt Bonifatius wird den Angaben zufolge geprüft, ob dort ein Kolumbarium eingerichtet werden kann. An anderen Standorten sei eine Kooperation mit evangelischen Gemeinden denkbar. Bis 2018 solle nach entsprechenden Lösungen gesucht werden. Finden sich keine, werden die Gebäude den Plänen zufolge bis 2023 aufgegeben. Die Gemeinde kündigte für September eine Informationsveranstaltung an.

Bistumssprecher Manfred Nielen nannte sinkende Kirchensteuereinnahmen und gleichzeitig steigende Investitionskosten als Grund für die geplanten Kürzungen. Näher beurteilen wollte er die Kieler Pläne nicht. Das Konzept aus der Landeshauptstadt werde nun bei der derzeit entstehenden Gesamtplanung des Erzbistums diskutiert und als Vorschlag einbezogen.

Erneuerungsprozess

Die Großpfarrei Franz von Assisi mit rund 23.000 Katholiken war erst 2014 aus ehemals vier katholischen Gemeinden gegründet worden. Kiel war damals die zweite Landeshauptstadt nach Schwerin mit nur einer katholischen Pfarrei. Damalige wie jetzige Umstrukturierungen finden vor dem Hintergrund des sogenannten "Erneuerungsprozesses" statt, in dem sich das Erzbistum Hamburg befindet. Ziele sind unter anderem, die Gemeinden neu zu ordnen und im Haushalt der Diözese bis 2020 jedes Jahr 20 Millionen Euro einzusparen.


Quelle:
KNA