Bistum Regensburg erwartet Besuche von Kardinal Müller

Visiten an früherer Wirkungsstätte

Das Amt als Präfekt der Glaubenskongregation bekleidet er nicht mehr. Nun will Kardinal Gerhard Ludwig Müller in diesem Jahr noch dreimal sein früheres Bistum Regensburg besuchen. Dieses wartet derweil mit einer Neuerung auf.

Kardinal Gerhard Ludwig Müller (l.) / © Harald Oppitz (KNA)
Kardinal Gerhard Ludwig Müller (l.) / © Harald Oppitz ( KNA )

Wie die Pressestelle der Diözese mitteilte, feiert Kardinal Müller am 30. Juli ein Pontifikalamt zum Abschluss des Annabergfestes in Sulzbach-Rosenberg. Dieses zähle zu den wichtigsten Bergfesten im Bistum. Ein weiteres Hochamt mit ihm steht am 29. Oktober bei Regenstauf auf dem Programm. Anlass ist der Abschluss der Generalsanierung der Salvatorkapelle.

Der Mitteilung zufolge wird Müller auch den 15. Jahrestag seiner Bischofsweihe am 26. November im Regensburger Dom feiern. "Dabei werden wir auf ein segensreiches Jahrzehnt zurückblicken, in dem Kardinal Müller als Bischof der Diözese Regensburg diente", hieß es. Zugleich gelte der "dankbare Rückblick" seinem Dienst an der Weltkirche.

Der frühere Münchner Dogmatikprofessor war von 2002 bis 2012 Bischof von Regensburg. Benedikt XVI. holte Müller 2012 nach Rom an die Spitze der Glaubenskongregation; 2014 erhob Papst Franziskus ihn zum Kardinal. Ende vergangener Woche wurde Müller als Glaubenspräfekt durch seinen bisherigen Sekretär, Erzbischof Luis Francisco Ladaria Ferrer, nach fünfjähriger Amtszeit abgelöst. In einem Zeitungsinterview kritisierte Müller daraufhin den Stil, mit dem dies der Papst getan habe, als inakzeptabel. Die Personalentscheidung wird auch innerkirchlich kontrovers diskutiert. Von einer neuen Aufgabe für Müller ist noch nichts bekannt.

"Priesterseminar auf Zeit" im Bistum Regensburg

Das Bistum Regensburg geht unterdessen neue Wege bei der Personalgewinnung: Ab Herbst können am Beruf des Geistlichen interessierte Männer zwischen 18 und 30 Jahren erstmals auf Zeit im Priesterseminar wohnen, wie das Bistum mitteilte. In ein bis maximal zwei Semestern sollen sie durch diese "sanfte Einstiegsmöglichkeit" herausfinden, ob der Priesterberuf etwas für sie ist, erläuterte der Spiritual des Seminars, Matthias Effhauser.

Sie hätten ein eigenes Zimmer und könnten als Gäste an allen Veranstaltungen im Haus teilnehmen. So erhielten sie einen realistischen Einblick in die Ausbildungsmöglichkeiten.

Das Angebot setzt den Angaben zufolge weder Studium noch Berufsausbildung voraus. Beides könne während des Projekts von den Seminargästen weiter betrieben werden. Das "Priesterseminar auf Zeit" richtet sich allerdings ausdrücklich nicht an Personen, die ohne Schulabschluss sind oder sich allgemein auf Berufssuche befinden. Für die Unterkunft berechnet das Seminar pro Monat 300 Euro, Verpflegung kostet extra. Interesse am Hausleben wird vorausgesetzt, die Teilnahme an bestimmten Veranstaltungen ist aber nicht verpflichtend.

Das "Priesterseminar auf Zeit" ist ein eigenes, in sich abgeschlossenes Projekt, betonen die Verantwortlichen. Die Ausbildung beginne erst mit der offiziellen Aufnahme ins Seminar. Die vorherige Klärungsphase könne daher nicht angerechnet werden. - In der katholischen Kirche gibt es ähnliche befristete Angebote, etwa "Kloster auf Zeit" oder "Missionar auf Zeit", die zum Teil stark nachgefragt werden.


Regensburger Dom bei Nacht / © Armin Weigel (dpa)
Regensburger Dom bei Nacht / © Armin Weigel ( dpa )
Quelle:
KNA