Orden in Deutschland starten Initiative für verfolgte Christen

Mit Gebet dagegenhalten

Die katholischen Ordensgemeinschaften in Deutschland wollen sich stärker für verfolgte Christen einsetzen. Sie planen eine Gebetsinitiative.

 (DR)

"Angesichts der zum Teil dramatischen Christenverfolgungen in vielen Teilen der Welt planen die Ordensgemeinschaften eine Gebetsinitiative für bedrängte Christen", teilte die Deutsche Ordensobernkonferenz (DOK) am Mittwoch in Bonn mit. Ab dem 2. Juli werde rund ein halbes Jahr lang täglich eine Ordensgemeinschaft in diesem Anliegen beten. Die DOK greife damit wie auch die Deutsche Bischofskonferenz einen Appell von Papst Franziskus auf.

Wo ist der Ort der Kirche in der Gesellschaft?

Bis zum heutigen Mittwoch erörterte die DOK zudem im Rahmen der dreitägigen Mitgliederversammlung in Vallendar bei Koblenz, "wo in Zukunft ihr Ort innerhalb von Kirche und Gesellschaft sein soll". Der Osnabrücker Generalvikar Theo Paul sagte vor den rund 250 anwesenden Ordensleuten: "Aufgabe des Ordenslebens ist nicht in erster Linie, pastorale Pläne oder personelle Engpässe zu füllen."

Die kirchliche Präsenz brauche die Vielfalt, um in der pluralen Gesellschaft "dazwischen zu bleiben". Dazu seien nicht zuletzt auch die Ordensgemeinschaften mit ihrer jeweiligen eigenen Ausprägung notwendig. Paul rief dazu auf, nicht an starren Strukturen zu kleben, sondern mehr das "Provisorische und Experimentelle" zu wagen.

Für Respekt und Toleranz gegenüber anderen Religionen

Von besonderer Bedeutung sei in diesem Zusammenhang auch der interreligiöse Dialog. Es gebe "zum Respekt und zur Toleranz gegenüber anderen Religionen und zum friedlichen Dialog keine Alternative". Dialog sei nicht naiv, sondern habe immer die "Wahrheitsfrage" im Blick, und man werde nie fertig damit.

Die Deutsche Ordensobernkonferenz (DOK) vertritt nach eigenen Angaben die Interessen der Ordensgemeinschaften in Deutschland mit knapp 16.000 Ordensfrauen und rund 4.000 Ordensmännern.


Quelle:
KNA