Bischof Bätzing über die Bedeutung von Pfingsten

"Gottes Geist bewegt das Innerste"

Pfingsten ist für Bischof Georg Bätzing ein Fest der großen Dankbarkeit. Darüber hat er in seiner Predigt am Pfingstsonntag im Hohen Dom zu Limburg gesprochen.

Georg Bätzing bei seiner Bischofsweihe und Amtseinführung am 18. September 2016 im Limburger Dom. (KNA)
Georg Bätzing bei seiner Bischofsweihe und Amtseinführung am 18. September 2016 im Limburger Dom. / ( KNA )

"Gott bewirkt, was er versprochen hat. Die Saat, die mit dem Weizenkorn Jeus in die Erde gelegt worden ist, ist aufgegangen und sie wächst. Der Geist des Auferstandenen weht, wo er will, und trägt die Botschaft und die Boten in jeden Teil der Welt", sagte der Limburger Bischof am Pfingstsonntag, im Hohen Dom zu Limburg.

Pfingsten sei so etwas wie ein früher Erntedank, nicht für ein Naturereignis, sondern für das gnädige und barmherzige Wirken Gottes. Gottes Geist bewirke das Äußerste, denn er bewege das Innerste.

Glauben kann jeder

In der Predigt blickte Bätzing auf die beiden biblischen Texte des Tages und legte deren Unterschiedlichkeit aus. In der Apostelgeschichte (vgl. Apg 2, 1-11) werde das Pfingstgeschehen, die Sendung des Heiligen Geistes, theatralisch beschrieben. Von Brausen, Sturm und Feuer, von Getöse, Staunen und Bestürzung über die redegewandten galiläischen Fischer sei hier zu lesen.

Der Text mache deutlich, dass Jesus nicht im Tod bleibe. Gott habe in aufgeweckt und die Jünger bezeugen es. "In Jesus erfüllen sich die Verheißungen Gottes. Er ist alle Hoffnung wert. An ihm hängt die Welt wie an einem Faden", erklärte Bätzing. Wie am Anfang der Schöpfung sende Gott seinen Geist wieder aus, diesmal um zu sammeln, was gottlos verloren und in Schuld verstrickt schien. Gerettet werde der, der glaubt. Dies könne jede und jeder. 

Liebe bringt die Kirche zusammen

Ganz anders hingegen sehe die Pfingsterzählung beim Evangelisten Johannes (vgl. Joh 20, 19-23) aus. Hier sei noch nichts von Aufbruchsstimmung und missionarischen Elan zu spüren. Die Furcht sei noch mitten unter den Jüngern spürbar. Erst als der Auferstandene in ihre Mitte trat und sie ihn daran erkannten, dass sich Frieden ausbreitete, keime Hoffnung und Zuversicht auf.

Jesus hauche seinen Geist aus und dadurch werde – wie schon am Kreuz – sein Innerste offengelegt. Dieses Innere sei die Liebe, bis in den Tod. Die Liebe, die sich verschenke. Liebe, die nichts für sich behalte, nicht einmal das eigene Leben. "Liebe die mich meint und dich; die uns zusammenbringen will als Kirche", so der Bischof. 

Neu durch den Geist

Der Geist Gottes bewege, ermögliche Veränderung und schaffe alles neu. Daran habe sich seit der Zeit der Jünger nichts verändert. Die Pfingstbotschaft sei aktuell. Bischof Bätzing erinnerte daran, dass jeder getaufte und gefirmte Christ in diese großartige Bewegung hineingenommen sei und Verantwortung dafür trage.

"Gott hat seine guten Gaben in uns eingepflanzt. Wenn wir die Gaben Gottes in uns wachsen lassen. Wenn wir dem Herrn unser Innerstes hinhalten, indem wir beten und die Sakramente seiner Zuwendung empfangen; wenn wir Menschen der Kirche sind, die einander sehen, suchen und bestärken, dann werden wir selber staunen, wie kräftig die Bewegung weitergeht, die an Pfingsten begonnen hat", sagte Bätzing.


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