Aufklärung bei den Regensburger Domspatzen verzögert sich weiter

Abschlussbericht auf Juni verschoben

Der Abschlussbericht zur Aufklärung der Übergriffe bei den Regensburger Domspatzen verzögert sich weiter. Ursprünglich wollte ihn der Regensburger Rechtsanwalt Ulrich Weber im ersten Quartal 2017 veröffentlichen, dann war der Termin auf Mai verschoben worden.

Missbrauchsopfer (KNA)
Missbrauchsopfer / ( KNA )

Wie der Sonderermittler am Dienstag dem Bayerischen Rundfunk mitteilte, wird es nun wohl Juni werden. Grund dafür seien neue Informationen, die noch immer eintreffen würden. Auf seiner Homepage gab Weber auch bekannt, dass die Mitglieder des Anerkennungsgremiums seit Januar bereits ihre Tätigkeit aufgenommen hätten.

Neben seiner Person gehörten dem Gremium die Professoren Barbara Seidenstücker und Knud Hein an. Das Bistum Regensburg teilte dazu auf seiner Seite im Internet mit, dass es zuletzt immer wieder Anfragen von Betroffenen gegeben habe, wann die ersten Anerkennungsleistungen ausbezahlt würden. Das Gremium und auch das Bistum versicherten, dass die ersten Auszahlungen für die zweite Jahreshälfte 2017 geplant seien.

Ziel bis Ende 2017

"Nach wie vor ist es unser Ziel, dass wir bis Ende des Jahres 2017 so viele Anträge wie möglich vollständig bearbeiten wollen", sagte Hein. Dies sei angesichts der Vielzahl der Anträge sehr ambitioniert. Er sei sich aber sicher, dass die ersten Auszahlungen in der zweiten Jahreshälfte getätigt werden könnten. Die Antragsteller wurden um Geduld gebeten, da das Gremium nebenamtlich und nicht in Vollzeit beschäftigt sei.

Am 12. Oktober 2016 hatte der Regensburger Bischof Rudolf Voderholzer angekündigt, dass Opfer von Missbrauch oder Misshandlung in Einrichtungen der Domspatzen je nach Schwere der Übergriffe bis zu 20.000 Euro erhalten sollen. Bis zu diesem Zeitpunkt hatten sich nach Angaben des Bischofs 422 mögliche Opfer gemeldet. Voderholzer war damals zum ersten Mal gemeinsam mit Betroffenen öffentlich aufgetreten, was einhellig gelobt wurde.


Quelle:
KNA