Bischofskonferenz nach Anschlag

Kirchen in Deutschland müssen offene Orte bleiben

Ein Priester wird in der Frühmesse von zwei islamistischen Attentätern brutal ermordet. Nicht nur die katholische Welt ist tief erschüttert, zumal der IS auch vor Kirchen nicht mehr zurückschreckt. Trotzdem sollen die Kirchen in Deutschland weiter offenbleiben.

Die Deutschen Bischöfe werden Kirchenpforten auflassen / © Marijan Murat (dpa)
Die Deutschen Bischöfe werden Kirchenpforten auflassen / © Marijan Murat ( dpa )

Auch nach dem tödlichen Anschlag bei einer Messe in Frankreich will die Deutsche Bischofskonferenz am Konzept der offenen Kirchen festhalten. "Unsere Kirchen müssen offene Orte sein, das wird gerade in den letzten Tagen deutlich", sagte Pressesprecher Matthias Kopp am Mittwoch der Katholischen Nachrichten-Agentur (KNA) in Bonn. Es sei nicht möglich, 24.500 katholische Kirchengebäude in Deutschland zu schützen. Gefordert sei daher erhöhte Wachsamkeit im Alltag.

Kirchen ein Ort der Trauer

Die Kirchen in Deutschland nähmen die Ängste der Menschen ernst, so der Sprecher weiter: "Gleichzeitig werben wir dafür, uns nicht einschüchtern zu lassen." Nach den gewaltsamen Anschlägen sei zu erleben, "dass gerade die Kirchen der Ort sind, wo getrauert werden kann". Das gelte auch für Menschen, "die keiner Kirche oder Religion angehören, sondern nur einen Ort suchen, um eine Kerze zu entzünden".

Kopp wörtlich: "Was wäre in unserem Land los, wenn die Kirchen verschlossen sind und der Trauer nicht mehr ein Raum angeboten wird?"


Kirche in Saint-Etienne-du-Rouvray / © Police Nationale (dpa)
Kirche in Saint-Etienne-du-Rouvray / © Police Nationale ( dpa )
Quelle:
KNA