Bistum Münster startet Laien-Kurs für Trauerseelsorge

"Das Leben in Fülle haben"

Im Bistum Münster können künftig auch Laien Trauergespräche führen und Begräbnisfeiern leiten. Dazu beginnt im November der erste Ausbildungskurs, wie die Diözese in Münster bekanntgab.

Eine Amsel auf einem Grab / © Harald Oppitz (KNA)
Eine Amsel auf einem Grab / © Harald Oppitz ( KNA )

Unter dem Titel "Damit sie das Leben in Fülle haben" startet im Bistum Münster der erste Laien-Kurs für Trauerseelsorge, der bis Mai 2017 dauert. Er besteht aus vier dreitägigen Modulen im Gertrudenstift in Rheine und drei Tagesveranstaltungen an wechselnden Orten. Anmeldungen für die kostenlose Ausbildung sind ab sofort möglich, wie es hieß.

Unendliche Menschenwürde

Ermöglicht hatte Bischof Felix Genn die Neuerung durch eine Veröffentlichung im Kirchlichen Amtsblatt des Bistums im November. Zuvor waren diese Aufgaben hauptberuflichen Seelsorgern vorbehalten. "Trauernde sind in einer Extremsituation; deshalb müssen wir ihnen in ihren Wünschen soweit entgegenkommen, wie es uns als Kirche aufgrund unserer Überzeugungen und unseres Glaubens an die Auferstehung möglich ist", erklärte Genn damals.

Zudem müssten die Seelsorger alles tun, "damit die Angehörigen erfahren, welches Menschenbild wir haben und dass nach unserem Glauben ein Mensch seinen Wert und seine Würde über den Tod hinaus behält".

Kurs mit praxisbezogenen Inhalten

Inhaltlich werden sich die Teilnehmer mit eigenen Lebens- und Glaubenserfahrungen, gesetzlichen Rahmenbedingungen sowie liturgischen und theologischen Grundlagen beschäftigen, wie es hieß. Vermittelt werden Kenntnisse in Trauerseelsorge, Kommunikation und Gestaltung von Traueransprachen. Auf dem Programm stehen auch praktische Übungen wie die Begleitung von Beerdigungen und Trauerfeiern in den jeweiligen Pfarreien.

Nach Abschluss des Kurses erhalten die Teilnehmer ein Zertifikat und die schriftliche Beauftragung für die Übernahme des Trauer- und Begräbnisdienstes durch Bischof Genn. Sie gilt in der Regel für fünf Jahre und ist gebunden an die jeweilige Pfarrei, Seelsorgeeinheit oder Pfarreiengemeinschaft.


Quelle:
KNA