Bischof fordert mehr Leitungspositionen für Frauen

Für eine weiblichere Kirche

Der Osnabrücker Bischof Bode hat mehr Leitungspositionen für Frauen in der Kirche gefordert. Sie sollten deutlich besser gefördert werden. So sieht das auch die Vizepräsidentin des Zentralkomitees der deutschen Katholiken.

Bischof Bode fordert mehr Frauen in Leitungspositionen / © Christian Charisius (dpa)
Bischof Bode fordert mehr Frauen in Leitungspositionen / © Christian Charisius ( dpa )

Dafür setze er sich als Vorsitzender der Frauenkommission in der Deutschen Bischofskonferenz ein, sagte Franz-Josef Bode in einem Interview mit der "Neuen Osnabrücker Zeitung" (Samstag). Das Bistum Osnabrück sei vor 14 Jahren das erste mit einer Frau als Leiterin des Seelsorgeamtes gewesen, betonte er.

Grundsätzlich sollten mehr Frauen etwa an der Spitze kirchlicher Verwaltungen und katholischer Bildungseinrichtungen stehen, sagte Bode. "Wir brauchen dafür mehr Förderung und Mentoren-Programme für Frauen."

In der Diskussion über den Priestermangel verteidigte der Bischof die Verpflichtung zur Ehelosigkeit: "Ich halte den Zölibat immer noch für angemessen. Er ist eine gute Möglichkeit, sich mit all seinen Kräften auf eine Sache einzulassen."

Benachteiligung von Frauen in der Kirche

Auch die CDU-Politikerin Claudia Lücking-Michel wünscht sich mehr Mitsprache von Frauen in der katholischen Kirche. "Frauen sind in unserer Kirche nicht nur benachteiligt, sondern an vielen Stellen nach wie vor grundsätzlich ausgeschlossen. Sie haben keine Chance zur gleichberechtigten Teilhabe", sagte die Vizepräsidentin des Zentralkomitees der deutschen Katholiken (ZdK) am Samstag in einem Interview der Werbekampagne "100 Tage, 100 Menschen" zum 100. Katholikentag, der in der kommenden Woche in Leipzig stattfinden wird.

Für die Zukunft der Kirche sei die Frauenfrage entscheidend, sagte Lücking-Michel. "Wir werden die Frohe Botschaft nicht wirklich erfolgreich und überzeugend ins nächste Jahrzehnt transportieren können, wenn wir die Frauen weiterhin so behandeln", so die 54-Jährige.

Papst macht Hoffnung

Sie freue sich über die jüngsten Äußerungen von Papst Franziskus zur Diakonenweihe für Frauen. Allzu lang aber solle man sich nicht mit theologischen Untersuchungen aufhalten. "Wir haben bereits Regalbretter voller theologischer Abhandlungen zu diesem Thema, jetzt sind auch bald Entscheidungen nötig. Entscheidungen, die zeigen, dass man ernsthaft an der Gleichstellung von Frauen interessiert ist."


Quelle:
KNA