Bischof Algermissen wehrt sich gegen Hasspredigt-Vorwürfe

"Keine Absicht, jemanden zu diffamieren"

Fuldas Bischof Heinz-Josef Algermissen wehrt sich gegen den Vorwurf, eine "katholische Hasspredigt" gehalten zu haben. "Die Osterpredigt von Bischof Algermissen hatte keineswegs die Absicht, irgendjemanden zu diffamieren", teilte das Bistum mit.

Bischof Algermissen (dpa)
Bischof Algermissen / ( dpa )

Dies gehe aus dem Zusammenhang hervor. Aus der Perspektive eines gläubigen Christen habe der Bischof dargelegt, dass der Mensch nicht alles auf Erden um jeden Preis erreichen müsse, wenn er die Hoffnung auf Auferstehung habe.

Humanistischer Verband Deutschlands kritisiert Predigt

Der Humanistische Verband Deutschlands (HVD) hatte sich vor allem an einer Passage aus der Osterpredigt gestört, in welcher Algermissen laut Bistum sagte: "Der Mensch ohne Ostern lebt unter der gnadenlosen Devise: Was du bis zu deinem Tode nicht erreicht hast, das hast du verloren." Der Mensch ohne Auferstehungsglauben werde zu einem "großen Sicherheitsrisiko" für die Mitwelt, denn seine Hektik und Daseinsangst ließen ihn "zuschlagen und zerstören". Wie man in diesen Wochen und Monaten erlebe, so Algermissen, gehe der Mensch buchstäblich über Leichen, ehe er selbst zur Leiche werde.

HVD-Präsident Frieder Otto Wolf warf Algermissen vor, eine "katholische Hasspredigt" gehalten und die Teile der Bevölkerung ohne christliches Bekenntnis diffamiert zu haben.

Algermissen hatte sich mit der Frage befasst, wohin der Mensch sich entwickle, wenn er sich von Gott und Werten des christlich-jüdischen Welt- und Menschenbildes trenne. "Ich befürchte, der Mensch ohne Gott wird immer mehr sein eigenes Experiment. Alles wird ihm technisch machbar, am Ende produziert dieser Mensch sich selbst", so der Bischof. Er sprach von einer Tendenz, Schwache auszusondern. Dabei garantiere Gott die Würde der Schwachen ohne jedwede Bedingung.


Quelle:
KNA