Bischof Overbeck: Kirche will Leitlinien für TTIP setzen

"Kein Dafür oder Dagegen"

Der katholischen Kirche geht es nach den Worten von Bischof Franz-Josef Overbeck beim transatlantischen Freihandelsabkommen TTIP nicht um ein einfaches "Dafür oder Dagegen".

Bischof Franz-Josef Overbeck / © Harald Oppitz (KNA)
Bischof Franz-Josef Overbeck / © Harald Oppitz ( KNA )

Vielmehr wolle die Kirche in der Debatte über das geplante Abkommen zwischen der EU und den USA durch "sozialethische Impulse" Leitlinien setzen, sagte der Vorsitzende der Kommission für gesellschaftliche und soziale Fragen der Deutschen Bischofskonferenz am Mittwochabend in Berlin.

Overbeck betonte, die deutschen Bischöfe wollten sich - auch aus weltkirchlicher Perspektive - für konkrete soziale, arbeitsrechtliche und ökologische Standards einsetzen. Die EU und die USA dürften keinen abgeschotteten Wirtschafts- und Handelsraum schaffen. Stattdessen müsse TTIP zu faireren Bedingungen auf dem Weltmarkt beitragen und für Dritt- und Entwicklungsländer offen sein.

Auswirkungen auf alle Staaten und ihre Gesellschaften

Sollte TTIP zustande kommen, werde dies in jedem Fall Auswirkungen auf alle Staaten und ihre Gesellschaften haben, sagte der Essener Bischof. Er sehe trotz der Risiken die Chance, die internationale Wirtschaft durch das Abkommen effektiver zugunsten eines "globalen Allgemeinwohls" zu gestalten.

Overbeck sprach bei einer Veranstaltung in der Katholischen Akademie Berlin zum Thema "Streitpunkt TTIP - Eine sozialethische Herausforderung". Zu dieser Thematik hatte die Bischofskonferenz im November 2015 einen Expertentext mit dem Titel "Gerechte Regeln für den freien Handel" veröffentlicht.


Quelle:
KNA