Erzbischof Koch mahnt in Flüchtlingsdiskussion

"Gewalt gegen christliche Flüchtlinge melden"

Der Berliner Erzbischof Heiner Koch hat einen besseren Schutz christlicher Asylbewerber in Flüchtlingsheimen gefordert. Wenn es zu Diskriminierung und Gewalt komme, "darf es nicht aus falsch verstandener Toleranz verschwiegen werden".

Berliner Erzbischof Heiner Koch (KNA)
Berliner Erzbischof Heiner Koch / ( KNA )

So schrieb Koch in einem Gastbeitrag für die Boulevardzeitung "B. Z.". "Jedem Vorwurf ist nachzugehen, ein funktionierendes Beschwerdemanagement gehört zur Grundausstattung einer jeden Einrichtung", betonte der Erzbischof.

Christliche Syrer verstecken oftmals ihren Glauben

In Gesprächen mit ihm hätten christliche Syrer mangelnden Respekt beklagt, erklärte Koch. "Sie verstecken ihren Glauben, verleugnen, dass sie Christen sind". Flüchtlinge hätten in solchen Fällen Angst, es könnten ihnen durch ihr Glaubensbekenntnis Nachteile entstehen. "Deshalb möchte ich mit Nachdruck an Toleranz und Respekt erinnern, ich habe sie bereits vielfach in Gesprächen mit Politikern und anderen Verantwortlichen angemahnt", so der Erzbischof.

Kleinere Unterkünfte anstreben

Koch verwies auf Erfahrungen in der Flüchtlingshilfe, "aus denen wir lernen können". So sei es wichtig, kleinere Unterkünfte anzustreben, weil ein Leben auf engstem Raum Aggressionen fördere. Als Beispiel nannte er auch die Bemühungen der Caritas und anderer kirchlicher Träger der Flüchtlingshilfe, Sicherheitskräfte und andere Mitarbeiter für Fälle religiös motivierter Diskriminierung zu sensibilisieren.

Der Erzbischof betonte, Kirchengemeinden und einzelne Christen böten Flüchtlingen eine "geistliche Heimat". Das Erzbistum stehe überdies mit der syrisch-orthodoxen Gemeinde in engem Kontakt.


Quelle:
KNA