Bistum Aachen legt positiven Jahresabschluss 2014 vor

"Solide Finanzen"

Höhere Kirchensteuereinnahmen, mehr Geld für die Pfarrgemeinden und ein Jahresüberschuss von 18,5 Millionen Euro - das Bistum Aachen hat eine positive Bilanz für das Jahr 2014 vorgelegt.

Bistum Aachen mit positivem Jahresabschluss 2014 / © gemeinfrei
Bistum Aachen mit positivem Jahresabschluss 2014 / © gemeinfrei

Der Ständige Vertreter des Diözesanadministrators, Andreas Frick, sprach am Donnerstag in Aachen bei der Vorstellung der Zahlen von "Verlässlichkeit und Kontinuität". Die "soliden Finanzen" ermöglichten auch ein kurzfristiges Nachsteuern etwa für die Flüchtlingshilfe.

Die Diözese legte zum zweiten Mal einen Finanzbericht nach den Vorgaben des Handelsrechts vor. Danach verzeichnete sie 2014 Kirchensteuereinnahmen in Höhe von 231,8 Millionen Euro, 4 Millionen Euro oder 1,8 Prozent mehr als im Vorjahr. Sie bilden mit rund 70 Prozent den größten Einnahmeposten. Insgesamt erwirtschaftete die Diözese Erträge von 325 Millionen Euro, ein Plus von 6,2 Prozent gegenüber dem Vorjahr.

Dem standen Aufwendungen von 307 Millionen Euro gegenüber, die im Vergleich zu 2013 um 15 Prozent angehoben wurden. Am meisten profitierten die Kirchengemeinden und kirchlichen Einrichtungen, die rund 23 Prozent mehr erhielten. Der Betrag stieg um 22 auf 109,5 Millionen Euro.

Jahresüberschuss niedriger als 2013

Der Jahresüberschuss von 18,5 Millionen Euro fiel indes erheblich niedriger aus als 2013, als er 80,5 Millionen Euro betrug. Finanzchef Joachim Eich verwies auf damalige Sondereffekte wegen der Verrechnung der Kirchensteuer unter den Diözesen. Die Kirchensteuer für Mitglieder, die im Gebiet der Diözese Aachen arbeiten und woanders leben, stehen den Wohn-Bistümern zu. Und umgekehrt bekommt Aachen Geld von Mitgliedern, deren Arbeitgeber sich auf dem Gebiet anderer Diözesen befinden.

Das Bistum Aachen legte nach eigenen Angaben 21,4 Millionen für die Altersversorgung zurück, um in der aktuellen Niedrigzinsphase ausbleibende Kapitalerträge auszugleichen. Für die Pfarreien wurden 15 Millionen Euro, für die Caritas 2 Millionen Euro zurückgestellt und der Schwankungsreserve 4 Millionen Euro zugeführt. Damit stieg das Vermögen der Diözese um sechs Prozent auf 675 Millionen Euro.

Engagement der Diözese für die Flüchtlingshilfe

Eich sprach von einem guten Geschäftsjahr, das Nachhaltigkeit und Handlungsfähigkeit ermögliche. Den Kirchengemeinden seien ihre Schlüsselzuweisungen für drei Jahre fest zugesagt worden, um Aufgaben etwa im Kita-Bereich finanzieren zu können.

Frick hob das Engagement der Diözese für die Flüchtlingshilfe hervor. 2015 seien dafür 3,9 Millionen Euro zur Verfügung gestellt und für das laufende Jahr 2,9 Millionen Euro eingeplant worden. Neben Hauptamtlichen engagierten sich 3.500 Ehrenamtliche in rund 160 Initiativen für die Zuwanderer.


Quelle:
KNA