Bischof Ipolt will "öffentliche Entschuldigung" der Brandstifter

"Demokratisches Gemeinwesen beschädigt"

Der Görlitzer Bischof Wolfgang Ipolt hat eine "öffentliche Entschuldigung" der Anstifter und Verursacher der fremdenfeindlichen Vorfälle in Bautzen und Clausnitz gefordert. "Das wäre das beste Zeichen dafür, dass sie zum Umdenken bereit sind".

Wolfgang Ipolt, Bischof von Görlitz / © Harald Oppitz (KNA)
Wolfgang Ipolt, Bischof von Görlitz / © Harald Oppitz ( KNA )

So schreibt der Bischof in einer in Görlitz veröffentlichten Stellungnahme. Zudem müssten die Täter "zur Rechenschaft" gezogen werden, "weil sie unser demokratisches Gemeinwesen" ernsthaft beschädigt hätten. Eine Ursache von Fremdenhass sieht der Bischof auch "in der Entchristlichung vieler Menschen" in Ostdeutschland. Diejenigen, die das sogenannte christliche Abendland verteidigen wollten, "handeln hier eben gerade nicht im Sinne des christlichen Menschenbildes".

Missbrauch des Rufs 'Wir sind das Volk!

"Ich schäme mich für diejenigen, die so etwas tun", so der Bischof weiter. Es sei "ein großer Missbrauch, den Ruf 'Wir sind das Volk!', mit dem wir Ostdeutschen in die Freiheit gezogen sind, jetzt Hilfe suchenden Menschen entgegen zu schleudern und ihnen damit Ablehnung und Hass zuteilwerden zu lassen."

In Clausnitz hatte vergangene Woche eine Menschenmenge einen Bus mit neu ankommenden Asylbewerbern nahe ihrer Unterkunft umstellt und Parolen gerufen. In Bautzen war am vergangenen Sonntag in einem geplanten Flüchtlingsheim ein Feuer ausgebrochen. Laut Medienberichten gab es zahlreiche Schaulustige und Jubel über das Feuer.


Quelle:
KNA