Rallye-Legende Röhrl räumt mit Gerüchten auf

"Nicht mit Regensburger Bischof bei 200 km/h in der Kurve"

Walter Röhrl, aus gut katholischem Hause stammend und einziger deutscher Rallye-Weltmeister, hat mit einer hartnäckigen Legende aufgeräumt. Die Geschichte, wonach er zeitweilig Fahrer des Bischofs von Regensburg war, sei "ein Krampf".

Walter Röhrl (r.) im Gespräch mit Formel1-Weltmeister Sebastian Vettel und Niki Lauda (z.v.r.) / © Jens Buettner (dpa)
Walter Röhrl (r.) im Gespräch mit Formel1-Weltmeister Sebastian Vettel und Niki Lauda (z.v.r.) / © Jens Buettner ( dpa )

Das sagte Röhrl der "Süddeutschen Zeitung". Nachdem der Pfarrer seiner Gemeinde ins bischöfliche Ordinariat berufen worden sei, habe dieser ihm eine Lehrstelle in der kirchlichen Grundstücksverwaltung besorgt.

"Ich war erst im Innendienst", erinnert sich Röhrl. "Als ich meinen Führerschein hatte, fuhr ich meinen Chef im Dienst-Mercedes durchs Bistum." Das sei aber nicht der Bischof gewesen. Auf der Homepage Röhrls wird Oberfinanzdirektor Heinrich Zenglein genannt, der von Regensburg aus als Rechtsvertreter für die bayerischen Bistümer aktiv war. Die jährliche Fahrleistung Röhrls als "Bischöflicher Sekretär" und Dienstfahrer Zengleins wird mit 120.000 Kilometern angegeben.

Beten zur Risikominimierung

Einen direkten Draht nach oben pflegte der erfolgreiche Sportler zeit seiner Karriere nach eigenem Bekunden, um das Risiko der rasanten Raserei zu minimieren. Oft habe er gebetet: "Gott, du musst mir helfen und zeigen, wo die Grenzen sind, damit mir nichts passiert." Für einen Sieg jedoch habe er niemals Beistand erbeten: "Das hätte ich als unverschämt betrachtet."

Der Sohn eines Regensburger Steinmetzen, den Niki Lauda einst ein "Genie auf Rädern" nannte, lebt mit seiner Frau in Sankt Englmar im Bayerischen Wald. An andere Stelle bekannte er einmal: "Mir reichen mein Rennrad, eine Tour in den Bayerischen Wald und zehn Mark für eine Brotzeit zum Glücklichsein."


Quelle:
KNA