Sozialbischof Overbeck sieht Flüchtlingskrise als andauernden Prozess

"Sozialer Klimawandel"

Der Essener katholische Bischof Franz-Josef Overbeck sieht einen weltweiten sozialen Klimawandel. Die "moderne Völkerwanderung", die in hiesigen Breiten als Flüchtlingskrise wahrgenommen werde, sei kein kurzfristiges Phänomen.

Bischof Overbeck / © Harald Oppitz (KNA)
Bischof Overbeck / © Harald Oppitz ( KNA )

Das sagte der Ruhrbischof am Dienstag der "Neuen Ruhr/Neuen Rhein Zeitung" in Essen. Zu glauben, "man könnte die Entwicklung wie ein Schlechtwettergebiet überstehen, indem man sich abschottet von all den Veränderungsprozessen, und danach scheint wieder die Sonne über der alten Welt", sei ein grundlegender Irrtum.

Zustrom und Integration Hunderttausender Flüchtlinge in den Griff zu bekommen, nannte Overbeck eine Art "Reifeprüfung" für die wohlstandsverwöhnten Deutschen: "Nachdem wir der Welt vor nicht langer Zeit wenig ruhmreich vorexerziert haben, was es heißt, zu kämpfen, werden wir jetzt zeigen, was es bedeutet, zu helfen", betonte Overbeck. Er machte sich das geflügelte Wort der Bundeskanzlerin zu eigen: "Wir schaffen das."

Zugleich warnte Overbeck davor, für einen vermeintlichen Weg aus der Krise politischen "Bewegungen und Glücksversprechern" zu folgen, "die glauben, Vereinfachung wäre die Lösung der Stunde". Auch dürfe die Gesellschaft über der Hilfe für die Flüchtlinge aus aller Welt nicht die Armen und Bedrängten hierzulande aus den Augen verlieren: "Es gibt so viele, die echte Not haben - denen werden wir weiter beistehen müssen."


Quelle:
KNA