Mehr Mitsprache für Laien im Bistum Trier

"Richtungsentscheidungen getroffen"

Künftig soll es auf Beschluss der Trierer Diözesansynode im Bistum Großpfarreien geben. Um ein gutes Miteinander von Laien und Priestern zu gewährleisten, sollen die Gläubigen dauerhaft mehr Mitsprache erhalten.

Bischof Ackermann auf der Trierer Synode / ©  Michael Merten (KNA)
Bischof Ackermann auf der Trierer Synode / © Michael Merten ( KNA )

Laien sollen auch nach Abschluss der Synode im Bistum Trier stärker in Entscheidungen eingebunden werden. "Das synodale Prinzip soll die Kirche im Bistum Trier künftig auf allen Ebenen prägen", heißt es in einem am Freitagnachmittag beschlossenen Antrag. Ihm folgten etwas mehr als die Hälfte der rund 290 Synodalen, die noch bis Samstagabend an der sechsten und voraussichtlich vorletzten Vollversammlung des Gremiums teilnehmen.

Zukünftige Großpfarreien

Zuvor hatte die Synode bereits mit großer Mehrheit mehrere "Perspektivwechsel" beschlossen, die einen Abschied von der bestehenden kleinteiligen Pfarreienstruktur vorsehen. Künftig könne es "eine gleichmäßige, flächendeckende seelsorgliche Versorgung" nicht mehr in allen Gemeinden geben, hieß es. Damit zeichnet sich ab, dass die heute noch bestehenden 895 Pfarreien der Diözese mittelfristig zu weniger als 100 Großpfarreien zusammengelegt werden. Die Details einer solchen mittelfristig angelegten Reform wurden nicht benannt.

"Wir haben heute Richtungsentscheidungen getroffen", begrüßte Bischof Stephan Ackermann den mit einer großen Mehrheit von 86,7 Prozent der Synodalen verabschiedeten Beschluss. Es gehe um einen Perspektivwechsel, künftig "nicht mehr zu fragen: Passen die Menschen in die Kirche, sondern stärker auf den Einzelnen zu schauen, auf seine Würde, seine Fragen, sein Engagement und seine Brüche".

Zwar verstehe er die Ängste und Sorgen vieler Menschen vor Veränderungen, so der Bischof. Doch werde er eine solche Reform nicht kurzfristig per Dekret anordnen. "Wir müssen uns darüber verständigen, es braucht einen großen Prozess des Gespräches vor Ort", kündigte Ackermann an.

Erste Diözesansynode

Seit Dezember 2013 läuft im Bistum Trier die erste Diözesansynode in diesem Jahrhundert auf deutschem Boden. An ihr nehmen Kleriker und Laien als Synodale teil. Die Vollversammlung ist das beschließende Organ der Synode. Nur der Bischof kann eine derartige Synode einberufen und etwaige Beschlüsse in Kraft setzen.

Nach dem ursprünglichen Zeitplan hätte die Synode bereits im Dezember enden sollen. Aufgrund der Vielzahl an Anträgen wurde jedoch eine finale siebte Vollversammlung anberaumt, die vom 28. April bis 1. Mai in Trier stattfinden soll.


Quelle:
KNA