Bistum verteidigt Vorgehen im Fall der Mainzer Kita

"Vorwurf gegen Erziehungspersonal nicht ausgeräumt"

Das Bistum Mainz hat sein Vorgehen im Fall der katholischen Kindertagesstätte Maria Königin verteidigt. Der gegen das erzieherische Personal der Kita erhobene Vorwurf einer Verletzung der Aufsichtspflicht sei bislang nicht ausgeräumt.

Bemalte Wand in einem Kindergarten (KNA)
Bemalte Wand in einem Kindergarten / ( KNA )

Das erklärte das Bistum am Mittwoch. Zudem konnte Die Anschuldigung einer mangelnden Betreuung der Kinder, was zu Übergriffen zwischen den Kindern geführt habe, nicht aufgeklärt werden. Fraglich sei derzeit, ob die Übergriffe zwischen den Kindern in allen Fällen so drastisch gewesen seien, wie von Eltern und Kindern geschildert.

Laut Staatsanwaltschaft überwiegend entlastende Erkenntnisse

Das Bistum betonte, es bleibe bei den ausgesprochenen Verdachtskündigungen. Es bleibe auch bei der Überzeugung, diesen Mitarbeitern "unsererseits keine Kinder mehr anzuvertrauen". Es wies darauf hin, dass die Mitarbeiter nicht bereit gewesen seien, an der Aufklärung mitzuwirken. Die Staatsanwaltschaft Mainz hatte am Dienstag mitgeteilt, die Vorwürfe hätten sich bislang nicht erhärten lassen. Vielmehr hätten sich überwiegend entlastende Erkenntnisse ergeben.

Vorwurf der schweren Verletzungen der Aufsichtspflicht

Im Juni war bekanntgeworden, dass es nach Angaben von Eltern in der Kita über einen längeren Zeitraum hinweg unter Kindern zu sexuellen Übergriffen, zur Anwendung von Gewalt und zu Fällen von Erpressung gekommen sein soll. Das Bistum Mainz warf dem erzieherischen Personal der von mehr als 50 Kindern besuchten Kita schwerste Verletzungen der Aufsichtspflicht vor und stellte Strafanzeige. Der zuständige Verwaltungsrat der Weisenauer Pfarrei Mariä Himmelfahrt kündigte dem Personal - sechs Erzieherinnen einschließlich der Leiterin und eines Erziehers - fristlos. Die Kita wurde geschlossen.

Strafanzeige gegen Mainzer Pfarrer

Zu dem nach Angaben der Staatsanwaltschaft auch gegen den Pfarrer der katholischen Gemeinde Mainz-Weisenau geführten Verfahren wegen des Vorwurfs des sexuellen Missbrauchs legte das Bistum dar, es habe nach Rücksprache mit der Staatsanwaltschaft auf eine Veröffentlichung der Vorwürfe verzichtet. Es habe eine deutliche Vermutung dafür gesprochen, dass sich die Vorwürfe als nicht haltbar erweisen würden.

Der Ausgang der Ermittlungen gegen die Mitarbeiter der Kita dagegen sei nicht von vorne herein abzuschätzen gewesen. Hier werde erst nach Abschluss der Ermittlungen insgesamt Klarheit herrschen.

Laut Staatsanwaltschaft hatte die Mutter zweier Kinder Strafanzeige gegen den Pfarrer erstattet. Nach ihrer Darstellung sei es zu sexuellen Handlungen des Pfarrers an diesen Kindern gekommen. Diese Vorwürfe, so die Staatsanwaltschaft, hätten sich im Zuge der Ermittlungen nicht bestätigt. Nach Auswertung einer jetzt eingegangenen Stellungnahme des Verteidigers des Pfarrers könne das Ermittlungsverfahren voraussichtlich abgeschlossen werden.


Quelle:
KNA