Kardinal Marx zu Flüchtlingen

"Was wird aus ihnen, wenn wir ihnen nicht helfen?"

Kardinal Reinhard Marx hat eine andere Haltung gegenüber Flüchtlingen gefordert. "Was wird aus ihnen, wenn wir ihnen nicht helfen?", fragte der Erzbischof von München und Freising bei einem Gottesdienst am Allerheiligensonntag.

Reinhard Kardinal Marx / © Romano Siciliani (KNA)
Reinhard Kardinal Marx / © Romano Siciliani ( KNA )

Solange man stattdessen, auch in der politischen Welt, nur frage: "Was wird aus uns, wenn wir den Schwachen helfen, wenn wir den Notleidenden beistehen?", habe man "diese Wende im Kopf" nicht verstanden, sagte Marx laut einer Mitteilung des Erzbischöfichen Ordinariats. 

Marx äußerte sich in einem Gottesdienst zum 70. Todestag des Jesuiten Rupert Mayer. Der Selige beeindrucke mit "seiner klaren katholischen Orientierung, die aber eingewurzelt war in das Leben der Menschen, besonders in das Leben der Schwachen, der Kranken, der Armen." Nur durch die Hinwendung zu den Menschen könne die Wahrheit bezeugt werden, betonte Marx. "Die Wahrheit ist ja nur dann wirklich, wenn sie auch im Leben aufscheint."

Der in München und darüber hinaus wegen seines sozialen Engagements und seines Widerstandes gegen das nationalsozialistische Regime verehrte Pater Rupert Mayer ist in der Bürgersaalkirche begraben. Mayer kümmerte sich um Bedürftige und warnte vor der Gefahr des Nationalsozialismus. Er wurde mehrmals verhaftet und kam 1939 in das Konzentrationslager Sachsenhausen nördlich von Berlin.

Wenige Monate nach Kriegsende und seiner Rückkehr nach München starb er am 1. November 1945 an den Folgen eines Schlaganfalls. Am 3. Mai 1987 sprach ihn Papst Johannes Paul II. selig.


Quelle:
KNA