Innovatives Konzept rettet Gemeinde in Duisburg

Neue Wege

Die lange von Schließung bedrohte katholische Gemeinde St. Barbara in Duisburg begeht Neuland. Das zuständige Bistum Essen hat für drei Jahre ein spannendes Pilotprojekt mit Eigeninitiative genehmigt.

St. Barbara in Duisburg / © Förderverein "Rettet St. Barbara"
St. Barbara in Duisburg / © Förderverein "Rettet St. Barbara"

Künftig sollen die knapp 3.000 Mitglieder der Gemeinde ihre Aktivitäten künftig allein finanzieren und damit auch ihre vom Abriss bedrohte Kirche retten. Ehrenamtliche übernehmen die Kinder-, Frauen- und Seniorenarbeit, Laien gestalten Wortgottesdienste und Andachten selbst. Kirchensteuern für den Erhalt und Betrieb der Gemeinderäume und der Kirche gibt es nicht mehr. Ein Förderverein mit Namen "Rettet St. Barbara" wird wirtschaftlicher Träger der katholischen Gemeinschaft im Ortsteil Röttgersbach sein.

Der Leiter des Dezernats Pastoral im Essener Generalvikariat, Michael Dörnemann, bestätigte am Freitag teilweise einen entsprechenden Bericht des Magazins "Spiegel". Danach hat der Essener Bischof Franz-Josef Overbeck dem Projekt zugestimmt. Allerdings betont der Bischof, dass die Gemeinschaft Teil der Großpfarrei St. Johann sei und dass das Projekt nur mit enger Anbindung an den Pfarrer und das Pastoralteam der Pfarrei durchgeführt werde. "Wir fördern keinen Kirchenseparatismus", so Dörnemann.

Am Samstag will die "Projektgemeinde St. Barbara" die Aufrechterhaltung der kirchlichen Strukturen vor Ort mit einem "Barbara-Festival" feiern. Vorbild für das Konzept ist ein Gemeindemodell aus dem französischen Poitiers. Auch in Deutschland gibt es ähnliche Konzepte, etwa in Bonn. 


Quelle:
KNA