Chorfestival "Pueri Cantores" findet in Trier statt

"Musik stärkt Glauben"

Von der angeblich ältesten Stadt Deutschlands war in Trier nicht viel zu spüren. Etwa 3.000 junge katholische Sänger nahmen am Chorfestival "Pueri Cantores" teil. Musik schafft Gemeinschaft, sagt Diplom-Theologe Stefan Weinert.

Sängerinnen in Trier / © Pueri Cantores
Sängerinnen in Trier / © Pueri Cantores

domradio.de: Sie sind in Trier und das Festival ist in vollem Gange. Wie ist denn die Stimmung bei Ihnen, gerade bei dem heißen Wetter?

Stefan Weinert (Leiter des Arbeitsbereichs "Rundfunkarbeit" im Bistum Trier): Die Stimmung ist genau so prächtig wie das Wetter hier in Trier. Ich habe gestern mit einer ganzen Menge junger Sängerinnen und Sänger, aber auch mit Chorleiten und Betreuern, gesprochen. Einige sind ein bisschen matt von der Hitze, aber insgesamt haben sie richtig Spaß. Sie freuen sich mit 3.000 jungen Sängerinnen und Sängern hier inTrier zu sein, sich zu treffen, die Stadt zu sehen, Freizeit zu haben. Vor allen Dingen freuen sie sich, schlicht und einfach zusammen zu singen. Das macht ihnen besonders Freude.

domradio.de: Das Motto lautet "Gott liebt diese Welt". Wie schlägt sich das denn im Programm nieder?

Weinert: Also die wichtigsten Elemente, die traditionell zu diesen Chorfestivals gehören, sind die Friedensgebete. Gestern und auch am Samstag gestalten mehrer Chöre mehrfach am Tag diese Friedensgebete, die musikalisch sehr schön gestaltet sind. Dort wird für Frieden gebetet, für die Erhaltung der Schöpfung, für ein gutes Miteinander der Menschen. Ich denke, dass das der Moment ist, wo dieses Thema spirituell am Deutlichsten zum Tragen kommt.

domradio.de: Kann so ein Festival, wo es viel Musik, viel Freude und Spaß gibt, auch dazu beitragen, junge Menschen mehr für Kirche zu begeistern?

Weinert: Ich sage mal als musikalischer Leihe: Ja, auf jeden Fall. Das merkt man im Alltag, wenn man mit jungen Sängerinnnen und Sängern zu tun hat, die in Jugend- oder Gospelchören tätig sind. Diese Mischung aus Musik, Gemeinschaft, Glaube und Kirche erzeugt etwas ganz Besonderes. Das merkt man hier auch nochmal bei diesem Festival. Wie bei anderen kirchlichen Großveranstaltungen auch, bei denen man mit mehreren tausend Leuten zusammen ist, die die gleiche Grundstimmung haben, wie man selber, wird man durch die Verbindung von Musik und Glaube noch einmal bestärkt. Dieser Zusammenhalt macht Mut und es kam auch von vielen Sängerinnen und Sängern die Äußerung: "Ich habe Spaß zusammen mit anderen zu singen und das zu Ehre Gottes." Da merkt man, dass das junge Menschen begeistern kann.

domradio.de: Das Festival dauert noch bis einschließlich Sonntag. Haben Sie ein persönliches Highlight, auf das Sie sich freuen?

Weinert: Was natürlich ein musikalisches Highlight sein wird, ist das sogenannte Wandelkonzert, das morgen, am Samstagabend, stattfindet. Da treten verschiedene Chöre an drei Orten auf: Im Trierer Dom, in der Liebfrauen- und Konstantinbasilika. Es sind kurze Konzerte, die speziell für das Festival komponiert worden sind. Als Zuhörer kann man dann von Konzert zu Konzert gehen. Aber auch morgen sind den ganzen Tag über ganz viele Konzerte in den Trierer Innenstadtkirchen, in Altenheimen, Krankenhäusern und unter freiem Himmel.

Das Gespräch führte Daniel Hauser.


Quelle:
DR