Münster fördert Katholikentag mit Sachleistungen

"Der Katholikentag kann kommen"

Kirchenvertreter begrüßen das Bekenntnis des Stadtrates von Münster, den Katholikentag 2018 in der Westfalenmetropole mit Sachleistungen zu unterstützen - auch wenn eine konkrete Höhe noch nicht beschlossen wurde.

Katholikentag in Regensburg (dpa)
Katholikentag in Regensburg / ( dpa )

Der Rat der Stadt Münster will den Katholikentag 2018 mit Sachleistungen unterstützen - hat sich aber nicht auf eine Höhe festgelegt. Die Vorlage von Oberbürgermeister Markus Lewe (CDU), das Treffen mit Sachleistungen im Wert von rund einer Million Euro zu unterstützen, fand im Stadtparlament am Mittwochabend keine Mehrheit.

Dagegen setzten sich SPD, Grüne sowie ÖDP/Piraten mit ihrem Antrag durch, erst dann einen Beschluss zu fassen, wenn genauere Zahlen über Kosten und Belastungen vorliegen. Die Parteien bekennen sich aber dazu, auf Basis des Oberbürgermeister-Vorschlags den Katholikentag durch Sachleistungen zu unterstützen. Für den erst zum Schluss zur Abstimmung gebrachten Antrag votierten auch einige CDU-Vertreter.

"Signal der Unterstützung"

Das Zentralkomitee der deutschen Katholiken (ZdK) als Veranstalter begrüßte am Donnerstag das Votum. "Der Beschluss gibt uns die notwendige Planungssicherheit und signalisiert, dass die Stadt Münster den Katholikentag nach Kräften unterstützen wird", erklärte ZdK-Generalsekretär Stefan Vesper. Er werde der Vollversammlung des Katholikenkomitees an diesem Freitag in Würzburg empfehlen, das Christentreffen auf Basis dieses Beschlusses durchzuführen.

Auch das Bistum Münster äußerte sich positiv. "Auf den ersten Blick mag die Entscheidung des Stadtrates vielleicht wieder einmal enttäuschend wirken, da man sich nicht auf die Höhe der Sachleistungen festgelegt hat", erklärte der Diözesanbeauftragte für den Katholikentag, Klaus Winterkamp. Die entscheidende Botschaft sei aber, dass der Stadtrat mit großer Mehrheit das Treffen auf Basis der Verwaltungsvorlage fördern wolle. Mit welcher genauen Summe dies geschehe, sei eine technisch-operative Frage. "Der Katholikentag kann kommen", so Winterkamp.

Keine Mehrheit für Vorschlag des Oberbürgermeisters

In der Ratssitzung hatte der Oberbürgermeister vergeblich um Zustimmung zu seinem Vorschlag geworben; das ZdK benötige ein eindeutiges Signal. Vertreter von SPD und Grünen kritisierten, dass die Verwaltung nur eine Grobschätzung vorgelegt habe und die Kostenangaben nicht konkret genug seien. Grünen-Fraktionschef Otto Reiners sprach zudem von einem viel zu hohen Betrag.

Einen Barzuschuss von 1,2 Millionen Euro hatte eine Mehrheit von SPD, Grünen und Linken Ende März abgelehnt. Die nun ebenfalls abgelehnte Beschlussvorlage des Oberbürgermeisters sieht Sachleistungen von 982.000 Euro vor. Für die Nutzung der Halle Münsterland werden 300.000 Euro veranschlagt, 100.000 Euro für die Belegung weiterer städtischer Räume, 330.000 Euro für Tickets des Verkehrsverbundes Münster sowie 100.000 Euro für Reinigungs- und Energiekosten der genutzten Schulen.

Die Kosten für den Katholikentag belaufen sich nach den Planungen auf 9,3 Millionen Euro. Davon sollte Münster ursprünglich 1,5 Millionen Euro übernehmen. Vesper bedauerte noch einmal die Ablehnung des Barzuschusses. Das ZdK müsse nun darüber beraten, wie die Finanzierungslücke zu schließen sei.


Stefan Vesper (ZdK) (KNA)
Stefan Vesper (ZdK) / ( KNA )

Dr. Klaus Winterkamp (Bistum Münster)
Quelle:
KNA