St. Ansgar-Woche in diesem Jahr mit Pilgerfahrt nach Bremen

"Der Apostel des Nordens"

Zu Ehren des Heiligen Ansgar widmet das Erzbistum Hamburg seinem ersten Bischof eine ganze Festwoche. Vor 1.150 Jahren ist der Bistumspatron verstorben und wird bis heute als "Apostel des Nordens" verehrt.  

Sankt Marien-Dom in Hamburg (KNA)
Sankt Marien-Dom in Hamburg / ( KNA )

Die St. Ansgar-Woche vom 31. Januar bis 8. Februar sollte ein Highlight im Kirchenjahr des Erzbistums Hamburg werden. Jetzt steht sie etwas im Schatten des am Montag ernannten künftigen Erzbischofs Stefan Heße und seiner Weihe und Einführung am 14. März. Aber wie ließe sich des vor 1.150 Jahren gestorbenen ersten Bischofs von Hamburg, des Heiligen Ansgar (um 801-865), besser gedenken als in der Gewissheit, bald einen neuen Erzbischof zu haben.

Von Belgien und Bayern bis hinauf nach Schweden und Norwegen sind Kirchen nach ihm benannt. Krankenhäuser, Schulen und Pfadfinderstämme tragen seinen Namen, ja sogar ein Mondkrater. Ansgar, erster Erzbischof von Hamburg und Bremen im 9. Jahrhundert und "Apostel des Nordens", wird bis heute verehrt und bewundert, vor allem in den Kirchen Norddeutschlands.

Pilgerfahrt nach Bremen

Das Erzbistum Hamburg veranstaltet in jedem Jahr zu Ehren seines Bistumspatrons die St. Ansgar-Woche, in diesem Jahr mit einem besonderen Akzent. Die 42. St. Ansgar-Woche bietet eine Fülle von Veranstaltungen, von der ökumenischen Vesper über Vorträge zu theologischen Themen bis zur Liedrevue. In die Veranstaltungswoche fällt der 1.150. Todestag von Ansgar am 3. Februar. Deshalb haben die Organisationen eine Buspilgerfahrt zu seinem Grab in Bremen an den Beginn gesetzt. In Bremen hatte sich Ansgar im Jahr 845 nach der Plünderung der Hammaburg durch die Wikinger niedergelassen und als Bischof von Bremen die Missionierung Skandinaviens wieder aufgenommen.

Rund 120 Gläubige wollen am Sonntag vor dem eigentlichen Todestag, am 1. Februar, mit drei Bussen von Hamburg nach Bremen fahren. Dort erwartet sie ein dichtes Programm mit prominenter Beteiligung. Um 11.00 Uhr beginnt in der Propsteikirche St. Johann ein Pontifikalamt mit dem Osnabrücker Bischof Franz-Josef Bode, dem Stockholmer Bischof Anders Aborelius und den beiden Weihbischöfen des Erzbistums Hamburg, Hans-Jochen Jaschke und Norbert Werbs. Mittags ist eine spirituelle Stadtführung durch die Bremer Altstadt geplant. Um 15.00 Uhr soll die Pilgerfahrt mit einer Ökumenischen Vesper in Ansgars Bremer Dom, dem heute evangelischen St. Petri-Dom, beschlossen werden, an der auch der Schriftführer der Bremischen Evangelischen Kirche, Renke Brahms, teilnimmt.

Missionarische Tätigkeiten

Ansgars Engagement für eine Ausbreitung des christlichen Glaubens sei auch heute noch aktuell, sagt Tobias Sellenschlo, Jugendpfarrer des Erzbistums Hamburg und einer der Organisatoren der Pilgerfahrt. "Mit Blick auf die Prozesse im Erzbistum können wir erkennen, dass im Jahr 830 im Grunde schon vieles ähnlich war", so Sellenschlo. Den Besuch im Bremer Dom werde man auch nutzen, um für den neuen Hamburger Erzbischof Heße zu beten.

Am Todestag Ansgars, am 3. Februar, wird in der evangelischen Hauptkirche St. Petri in Hamburg, um 19.00 Uhr die 51. Ökumenische St. Ansgar-Vesper gefeiert. Die Ansprache hält Moses Dogan, Pfarrer der syrisch-orthodoxen Kirche von Antiochien in der Gemeinde St. Maria & St. Shmuni zu Hamburg. Veranstalter ist die Arbeitsgemeinschaft Christlicher Kirchen Hamburg (ACKH). Eine ökumenische Ausrichtung hat auch die Veranstaltung "Mission Impossible? - Christliches Zeugnis in einer (post-)säkularen Welt" im Ökumenischen Forum HafenCity am 5. Februar, 19.00 Uhr. Als Referenten werden die Generalsekretärin des Brasilianischen Kirchenrates, Pastorin Romi Marcia Benke, und der Stockholmer Pater Dominik Terstriep erwartet. Mitveranstalter sind das Zentrum für Mission und Ökumene und die Katholische Akademie Hamburg.

Musikalisches Highlight

Ein weiterer Höhepunkt der St. Ansgar-Woche ist die Uraufführung des Oratoriums "Ansgar - Apostel des Nordens" am Samstag, 7. Februar, im Hamburger Mariendom, um 20.00 Uhr. Das Oratorium hat der Hamburger Komponist und Kirchenmusiker Andreas Willscher geschrieben, das Libretto Klaus Lutterbüse. Willscher gehört zu den am meisten aufgeführten Kirchenkomponisten der Gegenwart.

Kristian Stemmler


Quelle:
KNA