Erzbistum Paderborn feiert Patronatsfest

Sei gegrüßet, O Libori

Das Fest zu Ehren des Heiligen Liborius in Paderborn, eines der ältesten und größten Volksfeste in Deutschland, ist am Samstagnachmittag mit einer Vesper und einer Prozession offiziell eröffnet worden.

Der Schrein mit den Reliquien des Heiligen Liborius (DR)
Der Schrein mit den Reliquien des Heiligen Liborius / ( DR )

Mit den Worten "Procedamus in Domino – Brechen wir auf im Namen des Herrn!" leitete Erzbischof Hans-Josef Becker am Samstagnachmittag die festliche Prozession im Hohen Dom zu Paderborn ein, in der die Reliquien des Heiligen Liborius aus der Domkrypta in den Hochchor überführt wurden. Zu den Klängen des Libori-Tuschs wurde der goldene Schrein mit den Reliquien des Bistumspatrons im Hochchor aufgestellt und damit das Libori-Fest 2014 feierlich eröffnet.

Im Hinblick auf das Leitwort des diesjährigen Liborie-Festes "Sucht mich, dann werdet ihr leben." aus dem Buch des Propheten Amos lud Erzbischof Becker die Gläubigen zur Begegnung mit Gott und den Menschen ein: "Es ist mein Wunsch für Sie, dass Ihnen in diesen Tagen die Erfahrung der Nähe Gottes spürbar geschenkt werde und Sie durch diese Begegnung gestärkt in die Zukunft gehen können."

Viele Bischöfe zu Gast

Erzbischof Becker begrüßte zu Beginn der Pontifikalvesper die zahlreichen Gläubigen im Paderborner Dom. "Seien Sie alle hier im Hohen Dom anlässlich der Eröffnung der Libori-Feierlichkeiten des Jahres 2014 herzlich willkommen!" Er nannte die Pontifikalvesper einen "alljährlich bewegenden Auftakt" der Feiern zu Ehren des Patrons des Erzbistums Paderborn, des Hohen Domes und der Stadt Paderborn. "Sie alle, die Sie zum Libori-Fest gekommen sind, haben sich damit auch auf die Suche nach Gott gemacht – in der festen Zuversicht, ihm zu begegnen", so Erzbischof Becker in seiner Ansprache im Hinblick auf das diesjährige Libori-Leitwort "Sucht mich, dann werdet ihr leben.".

Zahlreiche Eucharistiefeiern, Betstunden, das Sakrament der Buße, Momente der Stille, aber auch das menschliche Miteinander ermöglichten die Begegnung mit Gott während der Feier des Libori-Festes. "Insbesondere die Prozessionen, die wesentlich zum Libori-Fest dazu gehören, zeigen uns: Wir sind Gottes Volk auf der Suche nach ihm und auf dem Weg zu ihm", sagte Erzbischof Becker. Im Rahmen seiner Ansprache begrüßte Erzbischof Becker auch die anwesenden Bischöfe, Priester und Laien, die aus verschiedenen Teilen der Weltkirche zur Feier des Libori-Festes nach Paderborn gekommen sind. Den ersten Willkommensgruß richtete er traditionell an den Nachfolger des heiligen Liborius auf dem Bischofsstuhl der Diözese von Le Mans in Frankreich, Bischof Yves Le Saux, der von seinem Generalvikar Paul Antoine Drouin und einer Gruppe der St.-Liborius-Fraternität begleitet wurde.

Mit besonderer Freude begrüßte Erzbischof Becker zudem den neuen Vorsitzenden der Deutschen Bischofskonferenz, Erzbischof Dr. Reinhard Kardinal Marx aus der Erzdiözese München und Freising, der von 1996 bis 2002 Weihbischof in Paderborn war. Im Anschluss an seine Ansprache zog Erzbischof Becker zusammen mit den Paderborner Weihbischöfen, den Gastbischöfen, dem Paderborner Metropolitankapitel sowie zahlreichen Priestern aus nah und fern in einer feierlichen Prozession in die Krypta des Hohen Domes. Dort wurde der goldene Schrein mit den Reliquien des Bistumspatrons erhoben und in einer Prozession in den Hochchor geleitet.

Reliquien im Hochchor

Bis zur Rückführung des Schreins am Dienstag werden die Reliquien im Hochchor bleiben. Während der Schrein durch die dicht gedrängt im Dom stehenden Menschen zum Altarraum getragen wurde, ertönte dreimal der von Bläsern des Bahnsozialwerk Blasorchesters vorgetragene Libori-Tusch aus dem Oratorium "Paulus" von Felix Mendelssohn-Bartholdy. Das Bahnsozialwerk Blasorchester wurde geleitet von Andreas Steins. Nach der Prozession fand die Verehrung der Reliquien statt.

Zum Abschluss feierten die Bischöfe zusammen mit den versammelten Gläubigen die traditionelle lateinische Pontifikalvesper, die mit dem Segen des Erzbischofs endete. Im Anschluss an die feierliche Vesper mischte sich Erzbischof Becker mit den bischöflichen Gästen aus aller Welt unter die vor dem Paradiesportal wartenden Menschen. Viele Gläubige nutzten nach dem Gottesdienst die Gelegenheit, ein von Domkapitular Prälat Thomas Dornseifer gereichtes Reliquiar mit Reliquien des heiligen Liborius zu berühren.