Entscheidung zu Tebartz-van Elst erst "weit über Januar hinaus"

Eile mit Weile

Eine Entscheidung Roms über die Zukunft des Limburger Bischofs Franz-Peter Tebartz-van Elst wird es erst "weit über Januar hinaus" geben. Das teilte der vom Vatikan eingesetzte Generalvikar für das Bistum, Wolfgang Rösch, nun in Bad Homburg mit.

Generalvikar Rösch (dpa)
Generalvikar Rösch / ( dpa )

Rösch hatte Anfang der Woche Gespräche in der römischen Kurie geführt. Dort gebe es ein Ringen um die Interpretation dessen, was in Limburg passiere, sagte Rösch am Donnerstagabend bei einer Podiumsdiskussion zur Zukunft des Bistums.

Tebartz-van Elst hält sich aufgrund einer Entscheidung des Papstes seit Ende Oktober für unbestimmte Zeit außerhalb seines Bistums auf. In dieser Zeit überprüft eine kirchliche Kommission die Vorwürfe zum Bauprojekt auf dem Limburger Domberg. Rösch ist während der Abwesenheit des Bischofs im Auftrag des Heiligen Stuhls für die Verwaltung des Bistums zuständig.

Bischof möchte zurück

Bei der Diskussion zum Thema "Wie geht es weiter im Bistum Limburg?" bestätigte Rösch Berichte, wonach Tebartz-van Elst nach Limburg zurückkehren möchte. Die Entscheidung des Papstes werde aber nicht allein vom Wunsch des Bischofs abhängen, so der Generalvikar. Er betonte, es müsse geprüft werden, ob Tebartz-van Elst das bischöfliche "Amt der Einheit" ausüben könne.

Der Sprecher des Priesterrats im Bistum Limburg, Pfarrer Reinhold Kalteier, bescheinigte Tebartz-van Elst mangelnde Dialogfähigkeit. Diskussionen seien abgebrochen worden oder erst gar nicht zustande gekommen. Solche Erfahrungen hätten zu Resignation geführt und dazu, dass man gesagt habe, "da mache ich nicht mehr mit", so der Sprecher des Priesterrats. Aufgabe des Priesterrats eines Bistums ist es, den Bischof bei der Leitung der Diözese zu unterstützen. Den Vorsitz im Priesterrat hat der Bischof inne.

Rösch warnte in dem Podiumsgespräch vor mehr als 200 Zuhörern davor, die Diskussion im Bistum auf den Bischof zu konzentrieren. Er beklagte auch, man sei so gelähmt von selbst gemachten Problemen, dass oft viel zu wenig von der Freude des Evangeliums zu spüren sei.


Quelle:
KNA