Pfarrer Franz Meurer freut sich über den neuen Kölner Weihbischof Ansgar Puff

"Immer für die Armen da"

Sie sind alte Weggefährten: Ansgar Puff und Franz Meurer. Im domradio.de-Interview würdigt Kölns alternativer Ehrenbürger den neu ernannten Weihbischof als Mann, der mit seinem Engagement für die Armen "zum neuen Papst passt".

Msgr. Ansgar Puff / © Robert Boecker (Kirchenzeitung Koeln)

domradio.de: Ansgar Puff ist neuer Kölner Weihbischof. Freuen Sie sich?

Meurer: Ja, klar freue ich mich. Aber nicht nur, weil ich ihn kenne. Sondern weil es ein Weihbischof ist, der zum neuen Papst passt: Ansgar Puff hat immer die Welt aus der Sicht der kleinen Leute gesehen, so wie Papst Franziskus auch. Und war immer an erster Stelle für die Armen da. Manchmal sogar so intensiv, dass ich gesagt habe: "Ansgar, das kannst Du nicht machen!" Der hatte sogar zeitweise von außen den Schlüssel auf seiner Tür, damit die Menschen, die in Not waren, reinkommen konnten.

domradio.de: Sie haben zusammen mit dem neuen Weihbischof HöVi-Land aufgebaut. Wie haben Sie ihn da kennen gelernt?

Meurer: Er ist einer, der weiß, dass Ökumene heute an die erste Stelle gehört. Ökumene ist doppelt so gut und halb so teuer - nach dem Motto hat er alles mit der evangelischen Jugendleiterin bei uns aufgebaut. Als Pastor habe ich im Hintergrund unterstützt. Ansgar Puff ist jemand, der anpackt. Das einzige Problem, das wir mit dem Mann haben: Er ist 2,04 Meter groß. Über fünf Jahre lang hatte ich immer einen steifen Nacken, weil ich zu ihm aufschauen musste (lacht). Er ist einfach auch hochintelligent, macht sich daraus aber nichts, weil er völlig uneitel ist. Für unser Erzbistum ein Segen.

domradio.de: Man sieht ihn häufig in lockerer Kleidung. Können Sie sich ihn auch im Bischofsornat vorstellen?

Meurer: Ansgar Puff ist so katholisch, wie man nur sein kann. Zusätzlich ist er Rheinländer, und wir wissen hier: "Der Herrjott is nit esu." Und vor allen Dingen weiß er, was auch Bischof Wanke gesagt hat: "Was der Feudalismus im Mittelalter war, sind heute Besitzgier und Bürokratie." D.h.: Besitzgier - Du bist, was Du hast und leistest und kannst. Und Bürokratie: Dass man meint, man muss aus der Kirche eine irre Verwaltung gemacht. Das hat ja auch Papst Franziskus jüngst gesagt: "Das geht nur in Teamarbeit." Ansgar Puff ist ein absoluter Teamarbeiter, und Jesus hatte ja auch zwölf Apostel. Er hat nicht einfach Anweisungen gegeben, sondern mit den Aposteln Sachen vorgelebt. Und das wird Ansgar Puff auch so machen.

domradio.de: Zu seinem Seelsorgebereich wird nicht Köln gehören. Wünschen Sie sich dennoch eine Rückkehr nach HöVi-Land?

Meurer: Er ist in diesem Jahr Schirmherr von HöVi-Land. Und ich rechne damit, dass er auch als Weihbischof die Eröffnung in diesem Sommer machen wird.

Das Gespräch führte Tobias Fricke.


Quelle:
DR