Bischof Heiner Koch besucht neues Bistum Dresden-Meißen

Herzlicher Empfang

Bischof Heiner Koch ist im Bistum Dresden-Meißen herzlich begrüßt worden. Koch sagte, er freue sich auf die "Entdeckungsfahrten durchs Bistum". Trotzdem ist der Rheinländer froh, dass er sein neues Amt erst nach Karneval antritt.

Autor/in:
Gregor Krumpholz
Bischof Heiner Koch während einer Rede / © Reiner Blende (epd)
Bischof Heiner Koch während einer Rede / © Reiner Blende ( epd )

Frostig war nur die Temperatur. Dresdner Kapellknaben und Schüler des katholischen Sankt-Benno-Gymnasiums bereiteten ihrem neu ernannten Bischof Heiner Koch am Mittwoch einen herzlichen Empfang. Bei der Kathedrale brachten sie dem künftigen Oberhirten ein Ständchen. Der stellte sich, nach einem kurzen Abstecher in seine barocke Bischofskirche, erstmals den Journalisten aus seinem künftigen Bistum.

Gleich mehrfach dankt Koch für die "freundliche Aufnahme" und "enorme Offenheit", die er in den ersten fünf Tagen nach seiner Ernennung durch Papst Benedikt XVI. in seiner neuen Diözese erfahren hat. Der bisherige Kölner Weihbischof zahlt sie in gleicher Münze zurück. Den 140.000 Katholiken in Sachsen und dem Osten Thüringens bescheinigt er einen "reichen Schatz an Lebens- und Glaubenswissen". Nach dem Amtsantritt am 16. März in der Dresdner Kathedrale will er die ersten Eindrücke bald vertiefen. "Ich bin gespannt auf die Entdeckungsfahrten durchs Bistum", verrät Koch, "will möglichst vielen Menschen begegnen und zuhören".

Mitnehmen und integrieren

Bei Fragen nach seinem Kurs bittet der Nachfolger von Bischof Joachim Reinelt um Verständnis. "Ich komme nicht und sage, was zu tun ist", betont er. "Mitnehmen und integrieren", beschreibt er sein "Führungsverständnis". Einiges, das ihm wichtig ist, lässt er dennoch bereits durchblicken. So ist die Ökumene mit den anderen christlichen Kirchen "eine konkrete und lebendige Erfahrung" für ihn. Dies schließt nach seiner Auffassung nicht aus, "gut und richtig zu streiten und um die Einheit zu ringen, im Respekt vor den Traditionen der anderen".

"Ich mische mich gerne ein", versichert Koch, "auch wenn es um Grundfragen des Menschseins geht". Vor allem die Sorge um die Armen, "nicht nur die materiell Benachteiligten", ist ihm nach eigenen Worten ein "Herzensanliegen". So müsse sich die Gesellschaft fragen, wie Armenküchen überflüssig werden.

Auch die Versöhnung mit ehemaligen Kriegsgegnern wie Polen und Tschechen, die Dresden als Symbol des Bombenkriegs fördert, ist dem Sohn schlesischer Eltern wichtig. Als Beauftragtem der Bischofskonferenz für die Seelsorge der deutschen Katholiken im Ausland wird ihm bei Besuchen in Krisenregionen der Gegenwart der Wert des immer wieder deutlich.

Amtsantritt erst nach Karneval

Mit Blick auf eine für Sachsen ungewöhnliche bischöfliche "Nebentätigkeit" gibt der Rheinländer vor den Medienvertretern seine Erleichterung zu. "Ich bin froh, dass ich mein Amt erst nach dem Karneval antrete", bestätigt Koch. So kann er seinen vielen traditionellen Verpflichtungen in der "fünften Jahreszeit" noch einmal nachkommen.

Der Termin seiner feierlichen Einführung kommt Koch aber auch in anderer Hinsicht sehr gelegen. Zwei Tage später tritt der 1. FC Köln gegen Dynamo Dresden an. "Raten Sie mal, wo ich dann sein werde", sagt er und lacht. Welcher Mannschaft er die Daumen drücken wird? "Ich hoffe auf ein Unentschieden", zieht er sich diplomatisch aus der Affäre.

 


Quelle:
DR , KNA