Misereor-Referentin sieht Aufbruchsstimmung bei Amazonas-Synode

"Das Kartenhaus muss fallen"

Die Misereor-Referentin für Brasilien, Regina Reinart, sieht bei der derzeit im Vatikan tagenden Amazonas-Synode eine Aufbruchsstimmung. Die Synode sei "ein Kairos-Moment, ein Moment der Entscheidung".

Deutsche Bischöfe / © Julia Steinbrecht (KNA)
Deutsche Bischöfe / © Julia Steinbrecht ( KNA )

Das sagte sie dem Portal weltkirche.de am Samstag mit Blick auf Reformforderungen etwa nach optionalem Zölibat und der Weihe von Frauen. "Das Kartenhaus muss fallen. Es geschieht ja auch längst. Es gibt verheiratetes Priestertum, der klare Wunsch für den optionalen Zölibat und die Weihe der Frau. Das muss einfach kommen." An der Basis werde vieles von dem, "was noch nicht den offiziellen Stempel hat", längst gelebt.

Reinhart, selbst Teilnehmerin der Synode, lobte zudem Begegnungen der teilnehmenden Organisationen mit Kardinälen, Bischöfen und Führungskräften "auf Augenhöhe". Mit Blick auf Forderungen nach einem Stimmrecht von Frauen bei der Synode betonte sie, sie hoffe, dass dieses gewährt werde. Auch jetzt hätten Frauen bei der Synode jedoch bereits großen Einfluss - ihre Stimmen würden gehört.

Auch an den Klimawandel denken

Die Misereor-Referentin verwies zudem auf die Rechte indigener Völker in der Region Amazonien. Diese müssten respektiert und anerkannt werden "bezüglich ihrer Landrechte und aller anderen Rechte". Dabei müsse auch der Klimawandel mitbedacht werden.

Misereor hoffe zudem auf eine globale Sicht der Synode, betonte Reinart. Auch in anderen Regionen, etwa im Kongo oder in Indonesien, gebe es Regenwälder, die bedroht sein. Sie hoffe darauf, dass es gelingen werde, "die Regionalsynode global zu machen."


Quelle:
KNA