Katholikenkomitee erhofft "Richtungsentscheidung" von Synode

Große Erwartungen

Unmittelbar vor dem Auftakt der Weltbischofssynode zu Ehe und Familie in Rom erhofft sich das Zentralkomitee der deutschen Katholiken (ZdK) von dem Treffen eine "zentrale Richtungsentscheidung für den weiteren Weg der Kirche".

Junge Familie in Deutschland / © Daniel Karmann (dpa)
Junge Familie in Deutschland / © Daniel Karmann ( dpa )

Dabei gehe es unter anderem um mehr Spielräume für die Ortskirchen, erklärte die familienpolitische Sprecherin des ZdK, Birgit Mock, am Donnerstag in Bonn.

Frage nach dem Spielraum für Ortskirchen

In Deutschland werde "besonders erwartungsvoll" die Frage des Umgangs mit wiederverheirateten Geschiedenen verfolgt. Diese sind nach geltender Lehre vom Empfang der Sakramente ausgeschlossen. "Es wird ein Prüfstein für die von Papst Franziskus ausgerufene 'pastorale Wende' sein, ob die jeweilige Bischofskonferenz den Spielraum erhält, für ihren Zuständigkeitsbereich angemessene Standards zu entwickeln und zu definieren, wie das Seelsorgepersonal evangeliumsgemäß mit den Menschen umgeht, die in ihrer Ehe gescheitert sind", so Mock.

Kluft zwischen Kirchenlehre und realem Leben

Zugleich betonte die ZdK-Vertreterin, dass an erster Stelle für das höchste Gremium der katholischen Laien in Deutschland das Bekenntnis zum Lebensmodell der auf eine Ehe gegründeten Familie stehe. "Wir möchten Paare zum lebenslangen Ja zueinander und zur Gründung einer Familie ermutigen", sagte Mock. "Auf dieser Grundlage stehend, stellen wir aber auch eine Spannung und vielfach eine große Kluft zwischen der Lehre der Kirche zu Ehe und Familie und der von pluralen Familienformen geprägten heutigen Lebenswelt der Gläubigen fest."

Die von Papst Franziskus einberufene Weltbischofssynode beginnt an diesem Sonntag und dauert drei Wochen.


Quelle:
KNA