Erzbischof Nikola Eterovic gilt als einer der Spitzendiplomaten der römischen Kurie. Zum einen ist der gebürtige Kroate ein Sprachtalent: Neben seiner Muttersprache spricht er auch Italienisch, Englisch, Französisch, Spanisch und Deutsch und beherrscht Russisch, Polnisch und Ukrainisch. Zum anderen ist er in der globalen Kirche ausgezeichnet vernetzt und krisenerfahren.
Eterovic wurde am 20. Januar 1951 in Pucisca auf der Adriainsel Brac geboren, die damals noch zum sozialistischen Jugoslawien gehörte. Sein erster Einsatz als Vatikan-Diplomat war durchaus bemerkenswert: Als Nuntius in der Ukraine musste er sich auf einem ökumenisch wie politisch schwierigen Terrain bewegen, immer auf den Ausgleich zwischen Orthodoxie und Katholiken, Lateinern und Unierten, Moskauer Patriarchat und eigenständigen orthodoxen Ukrainern bedacht.
In seiner Amtszeit als Generalsekretär der Weltbischofssynode ab 2004 koordinierte er in Rom die drei Ordentlichen Bischofstreffen über die Eucharistie (2005), über die Bedeutung der Bibel für das Leben der Kirche (2008) und zur Neuevangelisierung (2012). Hinzu kamen die beiden Sondersynoden für Afrika (2009) und für den Nahen Osten (2010).
Aus Sicht von Papst Franziskus, der sich anschickte, die Bischofssynode zu einem zentralen Instrument seiner Reformbemühungen in der Kirche zu machen, war Eterovic offensichtlich nicht die ideale Besetzung im Synodensekretariat. Franziskus schickte ihn zurück in den diplomatischen Dienst, diesmal nach Berlin. Am 21. September 2013 trat er die Nachfolge des Schweizers Jean-Claude Perisset als Nuntius in Deutschland an. (kna/dr)
23.02.2021
Papstbotschafter Nikola Eterovic hat die katholischen deutschen Bischöfe zu Beginn ihrer Frühjahrsvollversammlung zu Geschlossenheit aufgerufen. Zugleich zeichnete er in seinem Grußwort das Bild von einer Kirche in der Krise.
Die Kirche habe weiterhin Schwierigkeiten, "in einem neuen Aufbruch der Evangelisierung angemessene Antworten auf die Ausbreitung des Säkularismus, das schmerzvolle Thema des sexuellen Missbrauchs sowie die fortdauernden Kirchenaustritte zu finden". Hinzu kämen "negative Folgen im sozialen und wirtschaftlichen Bereich" durch die Corona-Pandemie.
Nicht jede Krise öffnet auch Chancen
Während jedoch Krisen im Allgemeinen eine Chance darstellten, "insofern sie die Möglichkeit zum Wachstum" böten, bleibe der Konflikt negativ, weil er die Menschen in Sieger und Besiegte, in "liebenswerte Freunde und zu bekämpfende Feinde" einteile, so Eterovic. Für die kirchliche Gemeinschaft sei der Konflikt "besonders schädlich", weil er den Sinn für die Einheit zerstöre.
"Der Christ muss stets bereit sein zum Dialog mit Gott im Gebet, aber auch mit dem Nächsten in geschwisterlicher Liebe", betonte Eterovic. Er rief dazu auf, sich in den Debatten über die Zukunft der Kirche auf die Tradition zurückzubesinnen.
"Vergebt einander"
Eterovic schloss seine Ansprache mit einem Zitat aus dem Brief des Apostels Paulus an die Epheser, das er seinem Grußwort auch vorangestellt hatte: "Jede Art von Bitterkeit und Wut und Zorn und Geschrei und Lästerung mit allem Bösen verbannt aus eurer Mitte! Seid gütig zueinander, seid barmherzig, vergebt einander, wie auch Gott euch in Christus vergeben hat."
Die Vollversammlung der Bischöfe dauert bis Donnerstag. Coronabedingt findet das Treffen erstmals rein virtuell statt.
Erzbischof Nikola Eterovic gilt als einer der Spitzendiplomaten der römischen Kurie. Zum einen ist der gebürtige Kroate ein Sprachtalent: Neben seiner Muttersprache spricht er auch Italienisch, Englisch, Französisch, Spanisch und Deutsch und beherrscht Russisch, Polnisch und Ukrainisch. Zum anderen ist er in der globalen Kirche ausgezeichnet vernetzt und krisenerfahren.
Eterovic wurde am 20. Januar 1951 in Pucisca auf der Adriainsel Brac geboren, die damals noch zum sozialistischen Jugoslawien gehörte. Sein erster Einsatz als Vatikan-Diplomat war durchaus bemerkenswert: Als Nuntius in der Ukraine musste er sich auf einem ökumenisch wie politisch schwierigen Terrain bewegen, immer auf den Ausgleich zwischen Orthodoxie und Katholiken, Lateinern und Unierten, Moskauer Patriarchat und eigenständigen orthodoxen Ukrainern bedacht.
In seiner Amtszeit als Generalsekretär der Weltbischofssynode ab 2004 koordinierte er in Rom die drei Ordentlichen Bischofstreffen über die Eucharistie (2005), über die Bedeutung der Bibel für das Leben der Kirche (2008) und zur Neuevangelisierung (2012). Hinzu kamen die beiden Sondersynoden für Afrika (2009) und für den Nahen Osten (2010).
Aus Sicht von Papst Franziskus, der sich anschickte, die Bischofssynode zu einem zentralen Instrument seiner Reformbemühungen in der Kirche zu machen, war Eterovic offensichtlich nicht die ideale Besetzung im Synodensekretariat. Franziskus schickte ihn zurück in den diplomatischen Dienst, diesmal nach Berlin. Am 21. September 2013 trat er die Nachfolge des Schweizers Jean-Claude Perisset als Nuntius in Deutschland an. (kna/dr)