Die kirchliche Frauenprotestbewegung Maria 2.0 setzt sich für die Zulassung von Frauen zu allen Weiheämtern, die Aufhebung des Pflichtzölibats sowie die vollständige und transparente Aufklärung von Missbrauchsfällen in der katholischen Kirche ein. Im Januar 2019 schlossen sich fünf Frauen aus der Gemeinde Heilig Kreuz in Münster zusammen und schickten ihre Forderung in einem offenen Brief an Papst Franziskus.
Ihrem Aufruf zu einem Kirchenstreik im Mai 2019 folgten katholische Frauen an mehreren hundert Orten. Sie sollten eine Woche lang Ehrenämter ruhen lassen und keine Kirchen betreten. Bei einer zweiten Aktionswoche im September wurde von Streiks abgesehen. Stattdessen gab es Diskussionen, Menschenketten, Gottesdienste und andere Veranstaltungen. (kna/Stand 06.03.2020)
23.02.2021
Die Reformbewegung "Maria 2.0" hat im Vorfeld der Vollversammlung der katholischen Bischöfe gefordert, bei dem Treffen vordringlich über Reformen in der Kirche zu sprechen. Sie erwarten klare Signale der Kirchenführung zur Veränderung.
"Die Bischöfe haben die Krise erkannt. Jetzt müssen sie in den Krisenmodus schalten und die nötigen Veränderungen zum Top-Thema ihres Treffens machen", sagte die Sprecherin der Organisation, Mechthild Exner-Herforth, am Dienstag im ZDF-Morgenmagazin.
"Die Menschen laufen reihenweise aus der Kirche davon, weil die Frohe Botschaft, die Kirche ausmacht, nicht mehr gelebt wird." Nötig sei ein "gemeinsames Zusammenrücken" und klare Signale der Kirchenführung zur Veränderung. Oft erkenne sie in der Kirche Starrheit. "Ein Stehenbleiben ist keine Option für uns", betonte Exner-Herforth.
"Thesenanschlag 2.0"
Auf ihren bundesweiten "Thesenanschlag 2.0", mit dem sie für grundlegende Reformen in der katholischen Kirche demonstriert hatte, hat die Initiative ihrer Sprecherin zufolge von der Bevölkerung "überwältigende Reaktionen" erhalten. Von der Kirchenführung seien bisher aber nur vereinzelte Rückmeldungen gekommen.
Laut Exner-Herforth habe der Sprecher der Deutschen Bischofskonferenz, Matthias Kopp, auf den Synodalen Weg verwiesen, der diesen Fragen nachgehe. Auch habe Kopp mit Blick auf die Weltkirche weiter um Geduld geworben, so Exner-Herforth.
In den sieben Thesen, die an zahlreichen Dom- und Kirchentüren aufgehängt wurden, kritisiert die Bewegung "eklatante Missstände in der katholischen Kirche" und nennt unter anderem Klerikalismus und Machtmissbrauch sowie den Umgang mit sexualisierter Gewalt bis hin zur Vertuschung. Außerdem spricht sie sich für den Zugang von Frauen zu allen Ämtern in der Kirche aus und für eine erneuerte Sexualmoral.
Maria 2.0 setzt sich seit 2019 für die Zulassung von Frauen zu allen Weiheämtern, die Aufhebung des Pflichtzölibats sowie die vollständige und transparente Aufklärung von Missbrauchsfällen in der katholischen Kirche ein.
Gegenbewegung Maria 1.0
Als Gegenbewegung wurde Maria 1.0 gegründet. Diese Katholikinnen-Initiative nennt die Forderungen von Maria 2.0 "nicht gut für die Gläubigen und die Kirche". Diese könnten die Krise der Kirche und die Abkehr vom Glauben nicht positiv beeinflussen.
Wegen der Corona-Pandemie findet das Treffen der Bischöfe erstmals rein digital statt. Im Mittelpunkt der bis Donnerstag dauernden Beratungen steht ein Studientag zu den Erfahrungen mit Kirchenaustritten und Kirchenverbleib.
Die kirchliche Frauenprotestbewegung Maria 2.0 setzt sich für die Zulassung von Frauen zu allen Weiheämtern, die Aufhebung des Pflichtzölibats sowie die vollständige und transparente Aufklärung von Missbrauchsfällen in der katholischen Kirche ein. Im Januar 2019 schlossen sich fünf Frauen aus der Gemeinde Heilig Kreuz in Münster zusammen und schickten ihre Forderung in einem offenen Brief an Papst Franziskus.
Ihrem Aufruf zu einem Kirchenstreik im Mai 2019 folgten katholische Frauen an mehreren hundert Orten. Sie sollten eine Woche lang Ehrenämter ruhen lassen und keine Kirchen betreten. Bei einer zweiten Aktionswoche im September wurde von Streiks abgesehen. Stattdessen gab es Diskussionen, Menschenketten, Gottesdienste und andere Veranstaltungen. (kna/Stand 06.03.2020)