Bätzing: Bei Aufarbeitung von Missbrauch Namen nennen

"Reinigender Prozess"

Mit Blick auf das Erzbistum Köln hat sich der Vorsitzende der katholischen Bischofskonferenz, Bischof Georg Bätzing, dafür ausgesprochen, bei der Aufarbeitung von Missbrauch in der Kirche auch die Namen von Verantwortlichen zu nennen.

Bischof Georg Bätzing / © Julia Steinbrecht (KNA)
Bischof Georg Bätzing / © Julia Steinbrecht ( KNA )

Jedes Bistum müsse dies für sich entscheiden, aber er könne aus eigener Erfahrung im Bistum Limburg sagen, dass dadurch ein "reinigender Prozess" ermöglicht werde, sagte er am Donnerstag in Fulda. Allerdings müssten bestimmte juristische Standards und Persönlichkeitsrechte beachtet werden.

Reaktion auf Heße Interview

Bätzing reagierte damit auf Fragen zum Umgang mit dem Hamburger Erzbischof Stefan Heße. Dieser hatte am Donnerstag in der "Zeit"-Beilage "Christ & Welt" Vorwürfe zurückgewiesen, er habe in seiner früheren Tätigkeit als Personalchef im Erzbistum Köln Fälle von sexuellem Missbrauch vertuscht: "Ich persönlich nehme für mich in Anspruch, dass ich meine Verantwortung wahrgenommen und nicht vertuscht habe."

Eine bisher unveröffentlichte Studie zu sexuellem Missbrauch im Erzbistum Köln wirft Heße laut "Christ & Welt" eine "indifferente" und "von fehlendem Problembewusstsein" geprägte Haltung gegenüber dem Missbrauch Minderjähriger durch Kleriker vor.


Erzbischof Stefan Heße / © Lars Berg (KNA)
Erzbischof Stefan Heße / © Lars Berg ( KNA )
Quelle:
KNA