Erzbischof Becker pocht auf "Goldene Regel" als Minimalkonsens

Mehr als "Wie-du-mir-so-ich-dir"

An diesem Donnerstag geht die Frühjahrvollversammlung der deutschen Bischofskonferenz zu Ende. Im Gedächtnisgottesdienst für die verstorbenen Mitglieder sprach der Paderborner Erzbischof Hans-Josef Becker über die "Goldene Regel".

Eröffnungsgottesdienst der Frühjahrsvollversammlung der Deutschen Bischofskonferenz / © Friso Gentsch (dpa)
Eröffnungsgottesdienst der Frühjahrsvollversammlung der Deutschen Bischofskonferenz / © Friso Gentsch ( dpa )

Der Paderborner Erzbischof Hans-Josef Becker sieht die "Goldene Regel" als Minimalkonsens der Zivilisation gefährdet. Zwar gehöre der am Ende der Bergpredigt formulierte Maßstab "Alles, was ihr von anderen erwartet, das tut auch ihnen" zum "Erbe der Menschheit", sagte Becker am Donnerstagmorgen im Gedächtnisgottesdienst für die verstorbenen Mitglieder der Deutschen Bischofskonferen in Lingen.

"Ausnahmen kann es nicht geben"

Doch manche meinten, dass es Ausnahmen von dieser Regel geben könnte, etwa bei Flüchtlingen, Behinderten, Schwachen oder Ungeborenen. "Nein, Ausnahmen kann es nicht geben. Das wäre völlig absurd", sagte der Erzbischof. Die "Goldene Regel", von der es unzählige Formulierungen und Varianten gebe, gehe weit über die Wechselseitigkeit des "Wie-du-mir-so-ich-dir" hinaus.

Sie meine mehr als Sympathie oder Fairness. Unter christlicher Perspektive umfasse sie vielmehr "eine maßlose Liebe, die von Gott herkommt und daher die Feinde mit einschließt".


Quelle:
KNA