Transparency empfiehlt Bischöfen Antikorruptions-Regeln

"Schwachstellen im System aufspüren"

Transparency International empfiehlt der Deutschen Bischofskonferenz verbindliche Regeln zur Vermeidung von Korruption. Die Bischöfe sollten mit Hilfe der Antikorruptions-Organisation prüfen, "wo Schwachstellen im System sind".

Korruption bekämpfen / © Franziska Kraufmann (dpa)
Korruption bekämpfen / © Franziska Kraufmann ( dpa )

Zugleich solle aufgedeckt werden, "wo etwas getan werden muss", sagte Transparency-Gründer Peter Eigen der in Münster erscheinenden katholischen Wochenzeitung "Kirche + Leben" (Ausgabe 26. August). Die Rolle der Kirchen mache es notwendig, dass diese systematisch gegen Korruption vorgingen, sagte Eigen.

Fälle von Korruption fielen besonders bei den Kirchen auf, weil man von ihnen einen moralisch höheren Standard erwarte, erklärte Eigen. So stünden die orthodoxen Kirchen im Ruf, Teil der korrupten Systeme in Russland und den Nachbarländern zu sein. In der katholischen Kirche sei der Banken-Skandal im Vatikan angepackt worden. "Solche Fälle von Fehlverhalten werden den Kirchen und allgemein den Religionsgemeinschaften besonders stark angelastet", sagte Eigen.

Führende Rolle gegen Korruption spielen

Von den Kirchen erwarte er, dass sie nicht nur in ihrem eigenen Bereich, sondern auch in der Gesellschaft eine führende Rolle gegen Korruption spielten. Für die Bekämpfung von Bestechung und Bestechlichkeit seien nicht allein strafrechtliche Sanktionen wichtig. "Es geht darum, die Versuchung einzuschränken, sich durch Bestechung Vorurteile zu erwerben, fügte er hinzu." Überall, wo Organisationen große Machtchancen für Einzelne böten, müsse man so vorgehen.

Die 1993 gegründete Nichtregierungsorganisation Transparency International ist weltweit tätig. Sie ist politisch unabhängig und arbeitet nach eigenen Angaben an einer nachhaltigen Bekämpfung und Eindämmung von Korruption.

 

Quelle:
epd