Deutsche Bischöfe begrüßen Hochschulpapier des Papstes

"Die Freude der Wahrheit“

Die Deutsche Bischofskonferenz begrüßt das Schreiben "Veritatis gaudium" ("Die Freude der Wahrheit"), mit dem Papst Franziskus die Arbeit kirchlicher Hochschulen und Fakultäten neu gestalten und an aktuelle Herausforderungen anpassen will.

Weihbischof Hegge / © Felicia Pacholski (NF)
Weihbischof Hegge / © Felicia Pacholski ( NF )

"Besonders belebend ist dabei der Impuls des Papstes, die kirchlichen Studien als Teil einer Kirche zu verstehen, die an die Ränder der Gesellschaft geht", erklärte der Vorsitzende der Kommission für Wissenschaft und Kultur, Weihbischof Christoph Hegge, am Mittwoch in Bonn. Die dafür von kirchlichen Wissenschaftseinrichtungen geforderte Dialog- und Vernetzungsbereitschaft untereinander sowie zwischen den Wissenschaftsbereichen und Kulturen entspreche den Anforderungen, die die kirchlichen Hochschulen und Fakultäten in Deutschland auch schon bisher an sich selbst stellten, so Hegge. "Vor diesem Hintergrund werden wir mit großer Offenheit an die Implementierung der Maßgaben von 'Veritatis gaudium' herangehen."

Papst Franziskus will mit der sogenannten Apostolischen Konstitution "Veritatis gaudium" ein Vorgängerdokument von 1979 fortschreiben. Das Dokument setzt neue Prioritäten für Forschung und Lehre. Andererseits soll es die kirchliche Hochschullandschaft an Bildungsreformen wie den Bologna-Prozess anpassen sowie internationale Abkommen berücksichtigen, denen der Heilige Stuhl zwischenzeitlich beigetreten ist.

Kirchliches Studium und Forschung als Teil der Mission der Kirche

Für kirchliche Fakultäten, Institute und theologische Fakultäten an nichtkirchlichen Universitäten formuliert die Konstitution vier Kriterien: 1. das Wesen der christlichen Botschaft zu verstehen; 2. den Dialog auch mit nichtkatholischen oder nichtreligiösen Fachleuten als Mittel, die Wahrheit besser zu erkennen; 3. das Wissen trotz fachlicher Differenzierung und unterschiedlicher kultureller Ausdrucksformen zu bündeln sowie 4. ein Netzwerk von Einrichtungen sowie Forschungsschwerpunkte zu bilden, die sich auf das Studium der "epochalen Probleme" von heute konzentrieren und dazu "geeignete, realistische Lösungsvorschläge machen".

Der Vatikan schlägt vor, Flüchtlingen oder Migranten, die „nicht über die regulär erforderlichen Dokumente verfügen“, das Verfahren zur Studienzulassung zu erleichtern. Insgesamt werden kirchliches Studium und Forschung als Teil der Mission der Kirche verstanden. Darin müssten alle Gläubigen eingebunden und befähigt werden, nicht nur Kleriker und Experten.

 


Quelle:
KNA