Heft: Zahlen & Fakten der katholischen Kirche in Deutschland

Mehr Ministranten weiblich und älter

Die Deutsche Bischofskonferenz hat in einer Broschüre die aktuellen Daten aus der kirchlichen Statistik aufbereitet. Eine Entwicklung zeigt dabei, dass die Zahl der weiblichen Ministranten zunimmt - und auch der älteren Messdiener.

Ministrantin im Gottesdienst / © Harald Oppitz (KNA)
Ministrantin im Gottesdienst / © Harald Oppitz ( KNA )

Rund 360.000 Kinder, Jugendliche und Erwachsene stehen in Deutschland im Ministrantendienst. Das sind rund 76.000 weniger als bei der vorherigen Erhebung vor neun Jahren, wie aus der an diesem Donnerstag veröffentlichten Broschüre "Katholische Kirche in Deutschland - Zahlen und Fakten 2016/17" zu entnehmen ist. Der Anteil der Messdiener an der Gruppe der gleichaltrigen Katholiken liegt demnach mit etwa 8,7 Prozent rund 0,6 Prozentpunkte niedriger als 2007/2008.

Mehr weibliche Ministranten

Während vor rund einer Dekade 51,6 Prozent Ministrantinnen den Dienst leisteten, sind es 2016/2017 laut Erhebung 53,3 Prozent. Rund 98 Prozent der Messdiener sind jünger als 25 Jahre. In der Broschüre wird herausgestellt, dass der Anteil der erheblich älteren erwachsenen Ministranten zugenommen hat. Dabei blieben einige über lange Zeit im Dienst, viele übernähmen ihn nach einer Auszeit wieder oder stiegen neu ein.

Etwa 30.000 Messdiener beginnen jährlich in der Regel nach der Erstkommunion ihren Dienst, so die Statistik, die von der Arbeitsstelle für Jugendseelsorge der Deutschen Bischofskonferenz erhoben wurde. Mehr als 58.000 Gruppenleiter einschließlich Oberministranten engagieren sich demnach. Lediglich ein knappes Fünftel dieser Ehrenamtlichen sei über 30 Jahre. Das Konzept 'Jugend leitet Jugend" überwiege.

Die Bischofskonferenz verweist im Vergleich der Gesamtzahlen der Ministranten darauf, dass gegenüber der letzten Abfrage 2007/2008 ein verändertes und validiertes Erhebungsverfahren angewandt worden sei.

Eckdaten einordnen

Mit der Broschüre "Katholische Kirche in Deutschland - Zahlen und Fakten 2016/17" werde über das vielfältige Leben der katholischen Kirche informiert, wie die Bischofskonferenz mitteilte. Schaubilder und Diagramme sollen helfen, die Eckdaten der (Erz-)Bistümer, die am 21. Juli 2017 veröffentlicht wurden, einzuordnen.

"Wir werden mit den Zahlen und Wirklichkeiten dieses Jahres entschlossen umgehen, um an einer Kirche zu bauen, die menschendienlich ist und ihren Grundauftrag nicht vergisst", so Kardinal Reinhard Marx, der Vorsitzende der Deutschen Bischofskonferenz, in dem Vorwort.

Die thematischen Schwerpunkte sind Marx zufolge ergänzt mit kurzen Wortbeiträgen von Christen, die ihren Dienst in Kirche und Gesellschaft tun. In der Broschüre werden demnach gesellschaftlich-politische Themen aufgegriffen. Im Fokus sind die Integration von Flüchtlingen sowie das Thema "Notfallseelsorge".

Daten von Taufe bis Bestattung

Zusätzlich biete das Heft einen Blick auf eine neue Erhebung zu den rund 360.000 jungen Ministranten. Im Kapitel "Leben im Bistum" werden Daten von der Taufe bis zur Bestattung übersichtlich dargestellt. Darüber hinaus bietet die Broschüre einen Abschnitt zu Kirchenfinanzen und Erläuterungen zur Kirchensteuer.

 

Reinhard Kardinal Marx / © Harald Oppitz (KNA)
Reinhard Kardinal Marx / © Harald Oppitz ( KNA )
Quelle:
KNA