Katholische Kirche fordert Internetzugang für alle

Teilhabe durch Digitalisierung

Internetzugang für alle, umfassender Datenschutz, Reform des Urheberrechts im Netz: Diese Forderungen sind Teil eines Impulspapiers, das die katholische Deutsche Bischofskonferenz am Freitag veröffentlicht hat.

Digital Natives (dpa)
Digital Natives / ( dpa )

Unter dem Titel "Medienbildung und Teilhabegerechtigkeit" fordern die Bischöfe, den Prozess der Digitalisierung mit den "Prinzipien der katholischen Soziallehre" zu begleiten. Das Impulspapier hat die Publizistische Kommission unter Bischof Fürst mit ihrer Expertengruppe Social Media und in Kooperation mit dem Katholischen Büro Berlin sowie der Arbeitsgruppe kirchlicher Datenschützer erarbeitet.

Christlichem Menschenbild und Digitalisierung gerecht werden

Angesichts eines "Primats der Ökonomie" sei es notwendig, ethische Fragen zu thematisieren, etwa welche Rolle der Mensch in diesen Veränderungen spiele. Allen Menschen solle Teilhabe in den "durch Digitalisierung geprägten gesellschaftlichen Feldern" ermöglicht werden, heißt es in dem Papier. Grundsätzlich brauche es dabei ordnungspolitische Regelungen, die sowohl dem christlichen Menschenbild als auch der Dynamik der Medienwelt Rechnung trügen.

Der Beitrag der katholischen Kirche angesichts der Digitalisierung bestehe im "nachdrücklichen Eintreten für einen Wertediskurs und rechtliche sowie ethisch-moralische Standards". Der Vorsitzende der Publizistischen Kommission der Bischofskonferenz, Bischof Gebhard Fürst (Rottenburg-Stuttgart), sagte: "Ist der Mensch noch Subjekt der Entwicklungen? Wie steht es um seine Würde und Freiheit? Spätestens hier wird klar, was wir Christen mit der Digitalisierung zu schaffen haben."


Quelle:
KNA