An die tagende EKD-Synode in Bremen gerichtet sagte er, das diesjährige Schwerpunktthema "Christlicher Glaube in offener Gesellschaft" sei auch für die katholische Kirche von großer Aktualität. "Wir müssen daher heute hinausgehen zu den Menschen, uns ihrem Fragen und Suchen aussetzen", betonte Bode.
Die offene, säkulare Gesellschaft sei eine Herausforderung, aber auch eine Chance. "Sie drängt uns, neu auf Jesus Christus als die Mitte unseres Glaubens zu schauen und an ihm Maß zu nehmen", so der Bischof.
Die katholische Kirche wolle sich in dem am 8. Dezember beginnenden "Heiligen Jahr der Barmherzigkeit" intensiv auf den Kern der jesuanischen Botschaft besinnen, sagte Bode weiter.
Mit der Konzentration darauf seien die Katholiken auch nahe bei dem, was für reformatorische Theologie die Lehre von der Rechtfertigung als Inbegriff des Evangeliums sei. "Ich bin gewiss, dass auf diese Weise das zum 500-jährigen Gedenken der Reformation in Aussicht genommene Christusfest inhaltlich weiter gefüllt werden könnte", fügte er hinzu.
Bericht von der Weltbischofssynode
In dieser Perspektive stimme die Deutsche Bischofskonferenz in die Feierlichkeiten zu 2017 mit ein. Bode äußerte sich erfreut über den von beiden Kirchen angestoßenen Prozess der "Heilung der Erinnerungen", in dem die Schuld der Vergangenheit auf beiden Seiten "angeschaut und vor Gott bekannt" werden solle.
"Wir folgen damit dem biblischen Ruf zur Umkehr, der das Kernanliegen der Reformatoren des 16. Jahrhunderts war und in dem alle kirchliche Reform wurzelt", fügte er hinzu.
Bode berichtete auch von der katholischen Weltbischofssynode im Oktober und versicherte, der synodale Weg der katholischen Kirche werde weitergehen. In einer synodalen Kirche werde die Rolle der Laien gestärkt, und Zwischeninstanzen würden an Bedeutung gewinnen.
In der Perspektive der Synodalität werde nach Auffassung von Papst Franziskus auch "die Ausübung des Petrusdienstes besser geklärt werden können". Bei aller Unterschiedlichkeit in der Auffassung von Kirche, so Bode, sehe er hier "ein gewichtiges Potenzial, zu tiefergehenden Übereinstimmungen im Kirchenverständnis zu kommen und so auf dem Weg zur vollen Einheit voranzuschreiten".