Bode würdigt vor EKD-Synode Miteinander der Kirchen

Grußwort nach Bremen

Der Osnabrücker Bischof Franz-Josef Bode hat das "gute und verlässliche ökumenische Miteinander" zwischen der katholischen Deutschen Bischofskonferenz und der Evangelischen Kirche in Deutschland in einem Grußwort gewürdigt.

Bischof Franz-Josef Bode / © Andreas Kühlken (KNA)
Bischof Franz-Josef Bode / © Andreas Kühlken ( KNA )

An die tagende EKD-Synode in Bremen gerichtet sagte er, das diesjährige Schwerpunktthema "Christlicher Glaube in offener Gesellschaft" sei auch für die katholische Kirche von großer Aktualität. "Wir müssen daher heute hinausgehen zu den Menschen, uns ihrem Fragen und Suchen aussetzen", betonte Bode.

Die offene, säkulare Gesellschaft sei eine Herausforderung, aber auch eine Chance. "Sie drängt uns, neu auf Jesus Christus als die Mitte unseres Glaubens zu schauen und an ihm Maß zu nehmen", so der Bischof.

Die katholische Kirche wolle sich in dem am 8. Dezember beginnenden "Heiligen Jahr der Barmherzigkeit" intensiv auf den Kern der jesuanischen Botschaft besinnen, sagte Bode weiter.

Mit der Konzentration darauf seien die Katholiken auch nahe bei dem, was für reformatorische Theologie die Lehre von der Rechtfertigung als Inbegriff des Evangeliums sei. "Ich bin gewiss, dass auf diese Weise das zum 500-jährigen Gedenken der Reformation in Aussicht genommene Christusfest inhaltlich weiter gefüllt werden könnte", fügte er hinzu.

Bericht von der Weltbischofssynode

In dieser Perspektive stimme die Deutsche Bischofskonferenz in die Feierlichkeiten zu 2017 mit ein. Bode äußerte sich erfreut über den von beiden Kirchen angestoßenen Prozess der "Heilung der Erinnerungen", in dem die Schuld der Vergangenheit auf beiden Seiten "angeschaut und vor Gott bekannt" werden solle.

"Wir folgen damit dem biblischen Ruf zur Umkehr, der das Kernanliegen der Reformatoren des 16. Jahrhunderts war und in dem alle kirchliche Reform wurzelt", fügte er hinzu.

Bode berichtete auch von der katholischen Weltbischofssynode im Oktober und versicherte, der synodale Weg der katholischen Kirche werde weitergehen. In einer synodalen Kirche werde die Rolle der Laien gestärkt, und Zwischeninstanzen würden an Bedeutung gewinnen.

In der Perspektive der Synodalität werde nach Auffassung von Papst Franziskus auch "die Ausübung des Petrusdienstes besser geklärt werden können". Bei aller Unterschiedlichkeit in der Auffassung von Kirche, so Bode, sehe er hier "ein gewichtiges Potenzial, zu tiefergehenden Übereinstimmungen im Kirchenverständnis zu kommen und so auf dem Weg zur vollen Einheit voranzuschreiten".

Bischof Franz-Josef Bode

Er war der erste katholische deutsche Bischof, der im Zusammenhang mit dem Missbrauchsskandal sein Amt abgegeben hat. Am Sonntag ist der Osnabrücker Altbischof Franz-Josef Bode (72) mit einem Gottesdienst im Dom verabschiedet worden.

Bode, der im März seinen Rücktritt bekanntgab, stand seit der Veröffentlichung erster Ergebnisse einer Missbrauchsstudie für dasBistum Osnabrück im September in der Kritik. Die Autoren werfen ihm und anderen Verantwortlichen vor, nicht pflichtgemäß oderunangemessen auf Hinweise zu sexuellem Missbrauch reagiert zu haben.

Bischof em. Franz-Josef Bode / © Friso Gentsch (dpa)
Bischof em. Franz-Josef Bode / © Friso Gentsch ( dpa )
Quelle:
KNA