Die Vollversammlung der Bischöfe beginnt

Dialogprozess, Weltbild, Syrien

Der Dialogprozess, die Situation bei Weltbild, die Lage der Christen in Syrien und die der Kirche im eigenen Land – schon vor dem Eröffnungsgottesdienst stellte sich am Montag der Vorsitzende der Deutschen Bischofskonferenz, Erzbischof Robert Zollitsch, den Fragen der Journalisten in Regensburg. domradio.de fasst die Antworten zusammen.

 (DR)

Der Vorsitzende der Deutschen Bischofskonferenz, Erzbischof Robert Zollitsch, ist zufrieden mit dem bisherigen Verlauf des innerkirchlichen Dialogprozesses in Deutschland. Nach einem "ausgeprochen guten" bundesweiten Auftakt im Juni 2011 in Mannheim werde es auch dieses Jahr eine zentrale Veranstaltung in Hannover geben, sagte Zollitsch am Montag in Regensburg. Bei ihrer bis Donnerstag dauernden Frühjahrsvollversammlung würden die Bischöfe über die weitere Ausgestaltung beraten.



Mit Blick auf die Entwicklung in den 27 deutschen Bistümern sagte Zollitsch, er habe von Anfang an mit unterschiedlichen Geschwindigkeiten in diesem Prozess gerechnet. Jede Diözese dürfe ihre eigenen Schwerpunkte setzen. Er freue sich über jede Initiative zum Dialog. Er sei "sehr angetan" von dem, was die Bischöfe dazu aus ihren Diözesen berichtet hätten. Der Katholikentag in Mannheim im Mai dieses Jahres werde den Prozess "ein gutes Stück weiterführen", zeigte sich der Freiburger Erzbischof als Gastgeber dieses Treffens überzeugt.



Nach den Worten Zollitschs wird die Bischöfe in Regensburg auch das Jubiläum des im Oktober vor 50 Jahren begonnenen Zweiten Vatikanischen Konzils (1962 bis 1965) beschäftigen. "Wir werden gemeinsam beraten, wie wir bis 2015 des Konzils gedenken und seine Impulse neu aufgreifen können", sagte der Erzbischof. Bis in die Pfarrgemeinden hinein sollten die wichtigsten Texte dieser Kirchenversammlung wieder neu gelesen und gedeutet werden.



Deutsche Bischöfe in Sorge um Christen in Syrien

Die katholischen Bischöfe Deutschlands sind in Sorge um die Christen in Syrien. Der Vorsitzende der Deutschen Bischofskonferenz, sagte am Montag, er hoffe, dass die Christen nach den monatelangen Kämpfen mit vielen Toten "nicht unter die Räder geraten". Immerhin machten sie zehn Prozent der Bevölkerung Syriens aus. Es gelte, einen friedlichen Weg zu geordneten Verhältnissen für alle Religionen in dem Land zu finden. Allerdings sehe er dafür bisher keine Perspektive. Zollitsch äußerte sich vor Beginn der Frühjahrsvollversammlung der Deutschen Bischofskonferenz.



Zollitsch will für Weltbild-Mitarbeiter "gute Zukunft"

Die katholischen deutschen Bischöfe wollen die sozialen Belange der rund 6.500 Mitarbeiter des katholischen Medienkonzerns Weltbild bei ihren Planungen im Blick behalten. "Wir wollen eine gute Zukunft für die Mitarbeiter von Weltbild", sagte Zollitsch. Zugleich betonte er, dass "Weltbild" bei dem Bischofstreffen nicht auf der Tagesordnung stehe. Die Entscheidung über die Zukunft des Unternehmens liege bei den Bistümern, die Eigentümer des Weltbild-Verlages sind. Zur Frage, ob es auch eine Alternative zu einem Verkauf gebe, sagte Zollitsch, alle Vorschläge würden geprüft.



Der Medien-Verlag Weltbild war im vergangenen Jahr wegen des Verkaufs erotischer und esoterischer Bücher in die Kritik geraten. Die Bischöfe, denen der Verlag gehört, hatten daraufhin Schlüsselpositionen im Weltbild-Aufsichtsrat neu besetzt und beschlossen, Verkaufsverhandlungen einzuleiten. Seither wenden sich Mitarbeiter gegen eine Zerschlagung des größten kirchlichen Medienkonzerns. - Weltbild gehört zwölf deutschen Bistümern, dem Verband der Diözesen Deutschlands und der katholischen Soldatenseelsorge Berlin.