Dominikus Schwaderlapp wird neuer Kölner Weihbischof

Fröhlich, geduldig, beharrlich

Papst Benedikt XVI. hat den Kölner Generalvikar Dr. Dominikus Schwaderlapp zum Weihbischof in Köln und Titularbischof von Frigento ernannt. Das wurde heute Mittag in Rom und Köln zeitgleich bekannt gegeben. Schwaderlapp war seit 2004 Generalvikar des Erzbischofs von Köln. Als Weihbischof folgt er dem heutigen Berliner Erzbischof Rainer Maria Kardinal Woelki nach.

Dr. Dominikus Schwaderlapp / © Boecker
Dr. Dominikus Schwaderlapp / © Boecker

domradio.de: Wie haben Sie die Frohe Botschaft erfahren, Herr Generalvikar?

Generalvikar Dr. Dominikus Schwaderlapp: Der Erzbischof hat mich zu sich gerufen und mir mitgeteilt, dass er einen Anruf vom Nuntius bekommen hat, dass der Heilige Vater mich zum Weihbischof in Köln ernennen wolle und ob ich dem zustimme.  



domradio.de: Wie war Ihre Reaktion?

Generalvikar Dr. Dominikus Schwaderlapp: Erstmal ein großer Stoßseufzer, aber dann habe ich auch "Ja" gesagt. Aus dem Glauben heraus, dass ich ein Amt, das mir übertragen wird, dann erfüllen kann, wenn Gott es will und er mir die Kraft gibt. Und darauf vertraue ich auch hier.  



domradio.de: Worauf freuen Sie sich ganz besonders in der neuen Aufgaben?

Generalvikar Dr. Dominikus Schwaderlapp: Ich freue mich darauf, wieder  zunehmend direkter mit vielen Menschen zusammenzusein, denen ich auf die verschiedenste Art und Weise das Evangelium, die Frohe Botschaft, bringen kann. Ich denke an die Begegnungen auch im Rahmen der Spendung des Firmsakramentes, in den Gremien der Pfarreien und Seelsorgebereiche. Mit den Menschen einfach bei den verschiedenen Gelegenheiten, die ich besuchen darf. Ich denke auch an unsere Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter, an die Priester, Diakone, Pastoral- und Gemeindereferenten. Ich habe, glaube ich, jetzt eine große Chance, vielen Menschen zu begegnen. Die möchte ich gerne nutzen.



domradio.de: Wenn man Bischof wird, bekommt man auch immer ein entsprechendes Bistum zugewiesen. Wissen Sie schon, welches Bistum es ist?

Generalvikar Dr. Dominikus Schwaderlapp: Ja, das ist ein untergegangenes, nicht mehr existentes Bistum. Und das ist das Bistum Frigento in Italien.



domradio.de: Gibt es auch schon was, wo Sie sagen, dass haben Sie sich als Wappenspruch überlegt?

Generalvikar Dr. Dominikus Schwaderlapp: Ja, mich begleitet eigentlich seit meiner Priesterweihe das Wort aus dem Römerbrief des Apostels Paulus : Seid fröhlich in der Hoffnung, geduldig in der Bedrängnis, beharrlich im Gebet. Und auf irgendeine Weise möchte ich den auch als Wappenspruch nehmen. Ist ein bisschen lang, da muss man wahrscheinlich irgendetwas kürzen. Also, wenn man die entscheidenden Worte Gaudentes, Patientes und Instantes nimmt, das wäre dann fröhlich, geduldig, beharrlich. Da ist auch schon das Wesentliche dieses Wortes vom Apostel Paulus wiedergegeben. Das ist auch bisschen so mein Lebensmotto.



Hintergrund

Die Bischofsweihe findet am Sonntag, 25. März 2012 um 15 Uhr im Hohen Dom zu Köln statt. Über die Berufung eines neuen Generalvikars wird Erzbischof Joachim Kardinal Meisner in Kürze entscheiden. "Wir danken dem Heiligen Vater für diese Ernennung", sagte Erzbischof Joachim Kardinal Meisner. "Den neu ernannten Weihbischof empfehle ich dem fürbittenden Gebet der Priester, Diakone und der Gläubigen in unseren Gemeinden mit allen haupt- und ehrenamtlichen Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern in Seelsorge und Caritas."



Schwaderlapp wird für den Pastoralbezirk Nord mit den Städten Düsseldorf, Wuppertal, Solingen und Remscheid sowie für die Kreise Rhein-Kreis Neuss, Mettmann und den Oberbergischen Kreis zuständig sein.



Dominikus Schwaderlapp wurde am 4. Mai 1967 in Selters/Wester­wald geboren und wuchs in Ransbach-Baumbach auf. Nach dem Theologiestudium in Bonn und Augsburg empfing er 1993 in Köln die Priesterweihe; von 1993 bis 1996 war er Kaplan an den Neusser Pfarrgemeinden St. Marien und St. Barbara. 1996 ernannte ihn Erzbischof Joachim Kardinal Meisner zu seinem Kaplan und Geheimsekretär. 2002 wurde Schwaderlapp an der Kath.-Theologischen Fakultät der Universität Augsburg mit einer moraltheologischen Arbeit unter dem Titel "Erfüllung durch Hingabe - Die Ehe in ihrer personalistischen, sakramentalen und ethischen Dimension nach Lehre und Verkündigung Karol Wojtylas / Johannes Pauls II." zum Doktor der Theologie promoviert. 2004 wurde er zunächst stellvertretender Generalvikar und ab 1. Juni 2004 Generalvikar. Dem Kölner Domkapitel gehört er ebenfalls seit 2004 an. Im gleichen Jahr verlieh ihm der Papst den Titel eines Päpstlichen Ehrenprälaten. 2009 ernannte ihn das Domkapitel von Schweidnitz/Polen zu seinem Ehrendomherrn.



Den kirchlichen Regeln entsprechend werden Weihbischöfe immer auf den Titel eines untergegangenen Bistums geweiht (Titularbistum).Das nicht mehr existente Bistum Fri­gento liegt in der italienischen Provinz Avellino in der Region Kampanien westlich von Neapel. Der Ortsgeschichte zufolge bestand hier ein Bischofssitz seit dem 5. Jahrhundert. Das Bistum Frigento wurde Ende des 15. Jahrhunderts mit dem Bistum Avellino vereint und verlor seinen Titel 1818 endgültig.